Positive Wirtschaftssignale aus Deutschland, uneinheitlichePrognosen aus Frankreich.
Die europäischen Leitbörsen präsentierten sich im Frühhandel fester. Der Euro-Stoxx-50 stand gegen 10.30 Uhr mit plus 0,44 Prozent oder 16,40 Punkte bei 3.759,03 Einheiten. Der DAX in Frankfurt gewann 0,38 Prozent oder 46,14 Zähler auf 12.082,00 Punkte. In London zeigte sich der FTSE-100 mit plus 0,40 Prozent oder 27,91 auf 6.965,32 Punkte.
Für Auftrieb sorgten bereits zur Eröffnung überraschend positive Konjunkturdaten aus Deutschland. Die Deutsche Unternehmen haben im Februar bei der Produktion stärker als erwartet zugelegt: Das produzierende Gewerbe stellte saison- und kalenderbereinigt 0,2 Prozent mehr her als im Vormonat, während Experten mit einem Anstieg um lediglich 0,1 Prozent gerechnet hatten. Die Ausfuhren deutscher Unternehmen nahmen im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,9 Prozent auf 95,7 Mrd. Euro zu. Im Vergleich zum Jänner kletterten die Exporte demnach um 1,5 Prozent. Die Einfuhren aus dem Ausland wuchsen im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,8 Prozent auf einen Wert von 76,5 Mrd. Euro. Der Außenhandelsüberschuss betrug damit 19,2 Mrd. Euro.
Unklare Konjunktursignale kommen aus Frankreich: Dort hat die Regierung ihre Prognosen für das Wirtschaftswachstum des Landes in den kommenden beiden Jahren abgeschwächt. Sie rechnet nun für 2016 und 2017 von einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von jeweils 1,5 Prozent (zuvor 1,7 und 1,9 Prozent). Die Wachstumsprognose für das laufende Jahr in Höhe von 1,0 Prozent behielt Finanzminister Michel Sapin bei. Hingegen hat Frankreichs Notenbank ihre Konjunkturprognose wieder aufgebessert: In den Monaten Jänner bis März sei mit einem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 0,4 Prozent zu rechnen, im Vormonat erwartete man nur 0,3 Prozent.
Daneben beraten die Finanz-Staatssekretäre der Eurogruppe beraten heute in Brüssel über die griechischen Reformpläne. Erst wenn es eine Einigung auf eine umfassende Reformliste gibt, können blockierte und von Athen dringend benötigte Hilfen von insgesamt 7,2 Mrd. Euro fließen. Griechenlands Regierung will die Verhandlungen mit Experten der Geldgeber über eine umfassende Reformliste bis zum 24. April abschließen. Unterdessen will Griechenland fristgerecht im Laufe des heutigen Tages den fälligen Kredit von rund 450 Mio. Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überweisen.
Am Nachmittag könnten frische Wirtschaftsdaten aus den USA weitere Impulse liefern. Wie gewöhnlich stehen donnerstags die wöchentlichen Daten zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe sowie die Zahl der registrierten Arbeitslosen auf der Agenda. Zudem werden die Großhandelsumsätze für Februar präsentiert.
Bei den Einzelwerten die Lafarge-Aktien um 2,62 Prozent auf 61,90 Euro zulegen. Nach wochenlangem Ringen haben sich die Schweizer Holcim und die französische Lafarge auf einen Chef für den fusionierten Zementkonzern verständigt. Auf dem Chefsessel des Branchenriesen LafargeHolcim solle Lafarge-Länderchef Eric Olsen platz nehmen. Auch die Holcim-Titel legten 1,71 Prozent auf 74,25 Schweizer Franken zu.
Die Papiere von Vivendi gewannen 1,42 Prozent. Der französische Medienkonzern hat ein Interesse an der Übernahme des britischen Bezahlsenders Sky dementiert. Man wolle weder die Muttergesellschaft von Sky Deutschland noch das britische Fernsehunternehmen ITV kaufen, sagte Vivendi-Chef Arnaud de Puyfontaine der "Financial Times". Indessen gaben die Aktien der Sky Group in London um 0,38 Prozent nach.
Weiters stiegen die Airbus-Titel 1,25 Prozent auf 60,79 Euro. Angesichts des Booms in der Economy-Klasse will der Flugzeugbauer Airbus seinen Kunden eine größere Vielfalt bei den Sitzreihen anbieten.