L'Oreal nach Spekulationen gefragt - plus 2,57 Prozent.
Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag mehrheitlich mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 verbilligte sich um 18,56 Einheiten oder 0,59 Prozent auf 3.150,20 Zähler.
Die Anleger an den Aktienbörsen Europas zeigten sich von konjunkturellen Daten, die Impulse hätten liefern können, wenig beeindruckt, sagte ein Händler. In den USA klettert die Inflation nach oben. Die Jahresteuerung stieg im Dezember auf 1,5 Prozent von 1,2 Prozent im November an. Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) dürfte sich damit in ihrer geldpolitischen Ausrichtung bestätigt sehen.
In den USA sind in der vergangenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe leicht gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fielen sie um 2.000 auf 326.000 Anträge, was Experten erwartet hatten. Die Wirtschaft im Euroraum wird sich aus Sicht der Europäischen Zentralbank (EZB) allmählich aus der Rezession schleppen. Bis Dezember hätten sich die Vertrauensindikatoren auf niedrigem Niveau weiter verbessert, schreibt die Notenbank in ihrem heute Donnerstag veröffentlichten Monatsbericht.
An der Spitze des Euro-Stoxx-50 setzten sich L'Oreal. Sie schlossen mit einem klaren Plus von 2,57 Prozent bei 125,75 Euro. Äußerungen des L'Oreal-Chefs Jean-Paul Agon heizten Spekulationen über einen Ausstieg des Schweizer Lebensmittelkonzerns Nestlé aus dem französischen Kosmetikkonzern neu ein. L'Oreal verfüge über finanzielle Mittel, um den Nestlé-Anteil von knapp 30 Prozent zurückzukaufen, sagte Agon.
Im Branchenvergleich waren europäische Bankaktien unter Druck. So gingen Intesa Sanpaolo mit einem Minus von 3,38 Prozent bei 1,946 Euro aus dem Handel. Die Papiere der italienischen Großbank Unicredit verloren 2,28 Prozent. Auch Banco Santander rutschten um 1,45 Prozent ab.
Carrefour-Anteilsscheine konnten sich nicht erholen. Sie landeten weit abgeschlagen im Index mit einem Minus von 3,71 Prozent bei 27,25 Euro. Der größte französische Einzelhändler hatte im vierten Quartal einen gesunkenen Gesamtumsatz hinnehmen müssen. Die Zahlen bewegten sich aber im Rahmen dessen, was Analysten erwartet hatten.
Im Frankfurter DAX gingen Beiersdorf mit einem deutlichen Plus von 1,73 Prozent bei 76,65 Euro aus dem Handel. Der Konzernchef des Konsumgüterunternehmens, Stefan Heidenreich, hatte vorläufige Zahlen kommuniziert. Die Erlöse seien organisch um 7,2 Prozent auf 6,14 Mrd. Euro geklettert. Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 6,19 Mrd. Euro gerechnet.
Im britischen "Footsie" waren die Aktien der Rohstoffbranche gut gesucht. So schlossen als Indexgewinner Antofagasta mit einem Aufschlag von 5,38 Prozent bei 832,50 Pence, Fresnillo folgten mit plus 5,24 Prozent bei 732,50 Pence. United Utilities gewannen 4,55 Prozent. Die Aktie des britischen Versorgungsunternehmens war von Morgan-Stanley-Analysten hochgestuft und zum Kauf empfohlen worden.