Furcht vor Ausbreitung der Schuldenkrise belastet Euro

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Das immense Rettungspaket für Griechenland hat auch am Dienstag keine Ruhe an den Anleihe- und Devisenmarkt gebracht. Das Vertrauen in den Euro blieb angeknackst. Am Markt herrscht die Sorge, dass sich die Schuldenkrise auf andere Euroländer ausbreiten könnte.

"Die Stimmung ist unheimlich nervös und abwartend", sagte ein Händler. "Zum einen hält sich die Sorge, dass das Geld für Griechenland nicht ausreichen wird. Daneben wird aber auch immer mehr auf andere Länder geschaut, vor allem Spanien ist derzeit im Fokus."

Der Euro fiel um mehr als 1 US-Cent bis auf 1,3088 (spätes Vortagesgeschäft: 1,3295) Dollar und war damit so günstig wie seit einem Jahr nicht mehr. Vor knapp einer Woche hatte er zuletzt nur knapp höher notiert, nachdem die Ratingagentur S&P die Bonität von Spanien herabgestuft hatte.

Eine Bekräftigung des "AAA"-Ratings für das Königreich durch die Ratingagentur Fitch brachte am Mittag nur kurz etwas Entspannung. Der Dollar stieg im Vergleich zu einem Korb aus 6 Währungen nahezu auf den höchsten Stand seit einem Jahr.

Die Unsicherheit der Investoren spiegelte sich auch an höheren Risikoaufschlägen für spanische, portugiesische und italienische Staatsanleihen wider. Auch der für Investitionen in zehnjährige griechische Papiere geforderte Spread weitete sich wieder aus, die Rendite stieg auf 9,214 %. Zum Vergleich: die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 2,989 %. Der Bund-Future war als sicherer Hafen gut gefragt und stieg um 67 Ticks auf 125,17 Zähler.

"Hauptrisiko ist der politische Wille Griechenlands, den erforderlichen Konsolidierungsmarathon auch tatsächlich umzusetzen. Langfristig ist auch weiterhin eine Umschuldung möglich, wenn auch politisch problembehaftet für den Euro-Raum als Ganzes", konstatierte Generali Investments in einer Studie. Nach Einschätzung von WestLB-Chefvolkswirt Holger Fahrinkrug stellt das Rettungspaket für Griechenland die Glaubwürdigkeit von EU-Institutionen infrage.

"Mit der nunmehr faktischen Aussetzung des Stabilitätspaktes ist ein Grundpfeiler der Glaubwürdigkeit der Europäischen Währungsunion erschüttert", erklärte Fahrinkrug. "Bisher konnte davon ausgegangen werden, dass die Kernländer zumindest tendenziell in der Lage sein sollten, die Peripherie zu disziplinieren. Nach der Griechenland-Entscheidung könnte nun zunehmend die Einschätzung Oberhand gewinnen, dass die Regeln der EWU zugunsten der Peripherie ausgelegt bzw. gestaltet werden."

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