Troika-Untersuchung

Griechen fehlen 20 Milliarden Euro

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Lücke in griechischem Haushalt fast doppelt so groß wie angenommen.

Jetzt sickerten erste alarmierende Zahlen vom Troika-Bericht aus Griechenland durch: Wie der Spiegel berichtet, fehlen im Staatshaushalt rund 20 Milliarden Euro. Das wäre fast doppelt so viel, wie zuletzt eingestanden. Nur wenn Athen diese Lücke schließen kann, will Brüssel die nächste EU-Tranche überweisen.

Damit steht die Regierung Samaras noch mehr unter Druck: Schon das jüngste Sparpaket im Umfang von 11,5 Milliarden Euro ist innerhalb der Regierungskoalition extrem umstritten und noch immer nicht in Kraft. Zusätzlich werden die Proteste gegen das Sparpaket immer heftiger: In einer neuen Umfrage erklärten 90 Prozent der befragten Griechen, das neue Reformpaket gehe fast ausschließlich zu Lasten der ärmeren Teile der Bevölkerung.

Nur 33 Prozent glauben, dass die Einschnitte ins soziale Netz die Probleme des Landes lösen würden. Wann Athen frisches Geld bekommt, ist völlig offen: Brüssel will eine Entscheidung beim EU-Rat Mitte Oktober, Deutschland erst nach den US-Wahlen im November.

ESM: Zwei Billionen Euro
500 Milliarden Euro schwer ist der EU-Rettungsschirm ESM. Nun wird eine Vervierfachung des Schutzschildes geprüft. "Erreicht soll die Erhöhung durch die Einbeziehung privater Investoren werden", sagte eine Sprecherin des deutschen Finanzministers Schäuble. Durch diesen Finanzhebel stünden zwei Billionen zur Verfügung, hieß es. Die österreichische Beteiligung (zwei Mrd. in cash, 19,5 Mrd. Haftungen) erhöht sich nicht.

(wek)

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