Rettung

Griechenland: Dritte Geldspritze möglich

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Auch wenn alle Reformen umgesetzt werden, könnte Hilfe nötig sein.

Der griechische Ministerpräsident Lucas Papademos schließt nicht aus, dass sein Land ein drittes Rettungsprogramm seiner Euro-Partner benötigen könnte. Zwar werde die Regierung in Athen alles daran setzen, um nicht auf weitere Hilfen angewiesen zu sein, sagte Papademos der italienischen Zeitung "Il Sole 24 Ore". Allerdings könnte sich Griechenland in einer Situation wiederfinden, in der man weiterhin von den internationalen Finanzmärkten abgeschnitten sei, obwohl alle Reformen wie vereinbart umgesetzt worden seien. "Es ist einfach schwierig, die Marktbedingungen und Erwartungen für 2015 vorherzusagen."

Papademos warnte zugleich vor Überlegungen, zur Lösung der griechischen Schuldenkrise wieder die Drachme einzuführen. Dadurch würde nur die Inflation in die Höhe schießen. Außerdem würden die Risiken durch Währungsschwankungen steigen und die Rücklagen bei Banken massiv entwertet. Griechenland müsse daher alles daran setzen, in der Euro-Zone zu bleiben.

Das erste Kreditpaket für Athen belief sich auf 110 Mrd. Euro und war noch vor der Schaffung des Euro-Rettungsschirms EFSF geschnürt worden. Das zweite Hilfsprogramm für Griechenland läuft unter dem Dach des EFSF und hat ein Volumen von 130 Mrd. Euro. Mit dem zweiten Paket soll der Schuldenstand von derzeit mehr als 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2020 auf 120 Prozent gesenkt werden. Die Finanzierung läuft allerdings nur bis 2014. Sollte sich Griechenland danach noch immer nicht selbst am Kapitalmarkt finanzieren können, wären weitere Hilfen notwendig. Dies hatte auch schon der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble nicht ausgeschlossen.

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