AvW-Affäre

Hans Linz wegen Betrugs angeklagt

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Ex-DSV-Leoben-Präsident soll von Anlegern 30,5 Mio. Euro Bargeld lukriert haben.

In der Affäre um das pleitegegangene Finanzkonglomerat AvW hat die Staatsanwaltschaft Klagenfurt nun auch Anklage gegen den Chefvermittler der AvW-Genussscheine und langjährigen AvW-Invest-Vorstand Hans Linz erhoben. Ihm wird betrügerische Krida und schwerer gewerbsmäßiger Betrug zur Last gelegt. Der ehemalige DSV-Leoben-Präsident hatte die Vorwürfe in der Vergangenheit stets vehement dementiert, für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Anklage
Linz habe 1996 begonnen, "für Private, Spezialkunden, Mitarbeiter und Freunde" ein privates Beteiligungsgeschäft aufzuziehen, wie es in der Anklageschrift, die der APA vorliegt, heißt. In den Jahren 1996 bis 2008 soll er "Barbeträge und Verfügungsmacht über Wertpapiere im Gegenwert von zumindest rund 30,5 Mio. Euro" lukriert haben.

Millionen für DSV Leoben?
Mittels dieser "Barschiene" soll er sich unrechtmäßig selbst bereichert haben. Einen Teil der "betrügerisch erlangten" Gelder habe er ihm zuzurechnenden Dritten, etwa dem DSV Leoben oder der Hans Linz Gastro GmbH zugeführt, wirft ihm Ankläger Gottfried Kranz vor. Allein in den Fußballverein sollen rund 12 Mio. Euro geflossen sein. Außerdem habe Linz "eine Bereicherung seines Neffen Roland Linz (Austria-Fußballer, Anm.) im Betrag von zumindest 40.000 Euro" bewirkt.

Anlegeranwalt Michael Bauer übte gegenüber der APA massive Kritik an der "abgespeckten" Anklageschrift: Die Frage nach dem Verbleib von 28 Mio. Euro sei nicht geklärt worden. Die Anklage (13 St 19/09a) ist am 14. Dezember beim Landes- und Bezirksgericht Leoben eingelangt.
 

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