Präsidium empfahl einstimmig Wahl des Steirers zum neuen Vorsitzenden.
Roman Hebenstreit (40), Zentralbetriebsrat der ÖBB Produktion, wird Nachfolger von Wilhelm Haberzettl als Chef der Eisenbahner-Gewerkschaft. Der 40-Jährige wird oberster Arbeitnehmer-Vertreter der ÖBB, erklärte Haberzettl am Donnerstagabend im Ö1-"Abendjournal" des ORF-Radio. Das Präsidium des ÖBB-Konzernbetriebsrats habe einstimmig empfohlen, Hebenstreit zum neuen Vorsitzenden des ÖBB-Konzernbetriebsrats zu wählen. Die Wahl wird bei der Vollversammlung der ÖBB-Konzernvertretung am 22. November stattfinden.
Haberzettl hatte am vergangenen Wochenende seinen Rückzug aus allen gewerkschaftlichen Funktionen angekündigt - aus "persönlichen Gründen". Mit 56 Jahren wolle er auch Platz machen für junge Talente, begründete er seinen Schritt.
Wer Haberzettl in seinen Gewerkschaftsfunktionen nachfolgt, wird in den kommenden Wochen durch die zuständigen Gremien der Gewerkschaft vida entschieden.
Der Steirer Hebenstreit ist von Beruf ÖBB-Lokführer und seit 2005 Mitglied des ÖBB-Konzernbetriebsrats. In der Gewerkschaft vida ist Hebenstreit Sprecher der Plattform Lokfahrdienst.
Hebenstreit war zum ersten Mal Anfang 2007 als Vida-Funktionär in die breitere Öffentlichkeit getreten. Mit einer flammenden Rede beim damaligen ÖGB-Kongress hatte er das Scheitern von Beamten-Gewerkschaftschef Fritz Neugebauer (V) beim Einzug in den Gewerkschafts-Vorstand eingeleitet. Vor Beginn der Vorstandswahl meldete sich der Eisenbahner zu Wort und fragte: "Wo geschätzter Kollege Neugebauer bist Du?" Neugebauer hatte mit seiner Abwesenheit während der Veranstaltung für Unmut gesorgt. Schlussendlich scheiterte der GÖD-Chef an der für den Einzug in den Vorstand notwendigen absoluten Stimmen-Mehrheit und blieb sogar unter 40 Prozent.