Kreditkartenzahlung in Nicht-Euro-Ländern teuer

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Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer sprechen sich für klare Regeln bei der Umrechnung von Nicht-Euro-Währungen und bessere Informationen bei Kreditkarten aus. Die Devisenkursverrechnung sei für die Verbraucher sehr undurchschaubar und nicht nachvollziehbar. Oft sei der Kurs nicht einmal auf der Abrechnung angegeben, so das Ergebnis eines AK-Tests.

"Wo es keinen Euro gibt, wird es teuer beim Zahlen", kritisiert AK-Konsumentenschützerin Michaela Kollmann. Die Firmen sollten auf ihren Webseiten bessere Informationen über die Währungen in Nicht-Euro-Ländern geben. Nur ein Unternehmen - Pay Life - liste die Währungskurse auf. Kollmann rät, sich bei bei Kreditkarten nicht nur über die Kartengebühren, sondern auch über sonstige Spesen und Leistungen zu informieren.

Mit Kreditkarten kann man weltweit bargeldlos zahlen. Die AK hat im Mai die Angebote der Kreditkartenfirmen American Express, Card Complete, Diners Club und Pay Life untersucht: Wer mit der Kreditkarte im Euro-Raum einkauft, hat keine Spesen. Im Nicht-Euro-Raum muss man mit Spesen von einen (Diners Club, Card Complete, Pay Life) bis zwei Prozent (American Express) rechnen.

Unklar dabei sei die Verrechnung des Devisenkurses, so die AK. Nachdem es seit 1999 keine einheitliche Kursbildung mehr gebe, bilden Banken und Kreditkartenfirmen die Kurse selbstständig. "Das ist für Konsumenten nicht nachvollziehbar", kritisiert Kollmann. Oft sei der Kurs nicht einmal auf der Abrechnung angegeben. Außerdem erfolge die Umrechnung erst zu dem Kurs, an dem der Umsatz vom Vertragshändler (etwa Restaurant) bei der Kreditkartenfirma zur Verrechnung eintrifft. "Ein Schnäppchen kann so letztlich teuer werden", warnt Kollmann.

Die AK fordert, dass die verrechnende Bank, verrechneter Wechselkurs und das Verrechnungsdatum auf der monatlichen Kreditkartenabrechnung stehen sollten. Die anfallenden Spesen, zum Beispiel Manipulationsgebühren, sollten extra ausgewiesen werden.

Kostenfalle Geldabheben

Auch anderer Kostenfallen hat die AK geortet: So kommt das Geldabheben mittels Kreditkarte teuer: In Österreich und den Euro-Ländern machen die Spesen 3,0 Prozent oder mindestens 2,50 Euro (American Express) bis 4,0 Euro (Diners Club) aus. Wer in Nicht-Euro-Ländern Geld abhebt, zahlt zu den 3,0 Prozent und Mindestspesen noch extra Manipulationsgebühren von einem (Diners Club, Card Complete, Pay Life) bis zwei Prozent (American Express). Wer seine Karte verliert und sperren lässt, muss mit Kosten von null (American Express) bis zu 40 Euro (Card Complete) kalkulieren.

Das Kreditkartenangebot ist umfangreich. Es gibt sie mit und ohne Versicherungsschutz. Klassische Kreditkarten sind bereits um eine Jahresgebühr von 18,17 Euro (Visa/Mastercard Classic von Card Complete) zu haben. Karten mit Zusatzleistungen, etwa Versicherungsschutz, gibt es ab 54,50 Euro (Visa/Mastercard Classic von Card Complete). Immer wieder gibt es Aktionen mit einer vergünstigten Kartengebühr oder einer Karte auf Probe. Die Zeitspanne zwischen Kartenumsatz und Abbuchung vom Konto ist je nach Karte unterschiedlich und kann bis zu 52 Tage ausmachen.

Pay Life und Card Complete bieten auch Prepaid-Karten an. Sie müssen mit einem Guthaben aufgeladen werden. Fürs Aufladen werden Spesen von bis zu 1,5 Prozent (Card Complete/Electronprepaid - keine Jahresgebühr) des Ladebetrages verrechnet, wobei es manchmal Mindest-Aufladesummen gibt. Es ist keine oder eine niedrige Kartengebühr zu zahlen. Die Spesen beim Zahlen und Geld abheben im In- und Ausland sind unterschiedlich. Die Kartensperre beträgt 40 Euro bei Card Complete, bei Pay Life ist sie kostenlos (Ausnahme: Mastercard Red - 15 Euro). Bei den Prepaid-Karten ist die Devisenkursverrechnung so undurchsichtig wie bei den Kreditkarten.

Service: Die AK-Erhebung ist im Internet unter www.arbeiterkammer.at abrufbar.

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