Mega-Deal um britischen Lebensversicherer Friends

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Der Finanzinvestor Resolution übernimmt den britischen Lebensversicherer Friends Provident für umgerechnet 2,2 Mrd. Euro. Das ist einer der größten Transaktionen von Finanzinvestoren seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise Mitte 2007.

Hinter der vergangenes Jahr gegründeten Resolution steht der in Großbritannien bekannte Investor Clive Cowdery, der weitere Akquisitionen von Lebensversicherern und Vermögensverwaltern im Visier hat. Friends ist der erste Deal für Resolution, der ein Volumen von 1,86 Mrd. Pfund (2,18 Mrd. Euro) hat. Im Dezember hatte Resolution beim Börsengang knapp 700 Mio. Euro eingenommen. Am Dienstag teilte die Beteiligungsgesellschaft mit, der sechstgrößte Lebensversicherer auf der Insel unterstütze mittlerweile das aufgestockte Übernahmeangebot, nachdem Gespräche im Juli noch gescheitert waren. 2008 war schon der US-Finanzinvestor J.C. Flowers bei Friends abgeblitzt.

Übernahmekandidat

Friends-Aktionäre kriegen nach der Einigung nun je eigenem Anteilsschein 0,9 Aktien von Resolution. Das Offert beinhaltet einen Aufschlag von sechs Prozent auf den Schlusskurs vom 10. August. Zum Börsengang vor acht Jahren war Friends - seit langem als Übernahmekandidat gehandelt - fast drei Mal soviel wert.

Cowdery sagte, Resolution strebe noch mindestens zwei weitere Zukäufe an. Diese sollten dann fusioniert und nach zwei bis drei Jahren der Sanierung wieder an die Börse gebracht werden. Oben auf der Wunschliste stünden Lebensversicherer vor Vermögensverwaltern. Und es sollten ganze Firmen erworben werden und nicht nur einzelne Portfolios von Versicherungspolicen. Interessant seien auch die britischen Einheiten ausländischer Anbieter. Händlern zufolge seien potenzielle Ziele die Lebensversicherungssegmente der Lloyds Banking Group und des Versicherers Prudential. Außerhalb Großbritanniens kämen Aegon aus den Niederlanden, Axa aus Frankreich sowie Zurich Financial Services aus der Schweiz in Frage. Der Gewinn von Friends Provident fiel im ersten Halbjahr um 38 Prozent auf 131 Mio. Pfund - und lag damit deutlich unter den Markterwartungen. Friends deutete an, dass es im Zuge der Übernahme zu einem Stellenabbau kommen dürfte.

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