Expansion

"Meinl am Graben" eröffnet Filiale in Prag

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Meinl investiert 4,5 Mio. Euro für den neuen Standort.

Das Wiener Gourmet-Geschäft "Meinl am Graben" eröffnet am Mittwoch nach vielen Jahren seine erste Niederlassung im Ausland. Das Pendant zum Stammhaus macht im Zentrum der tschechischen Hauptstadt Prag auf - ebenfalls Am Graben (Na P?íkop?). 4,5 Mio. Euro investierte Meinl in den dreistöckigen Standort in einem historischen Haus.

Meinl war bis 2004 in Tschechien vertreten, hat sich damals aber aus wirtschaftlichen Gründen aus dem Land zurückgezogen. Das ist nun anders: "Prag ist eine wirtschaftlich gut aufgestellte Stadt mit einem höheren Städtetouristen-Anteil als Wien", sagte Graben-Chef Herbert Vlasaty zur APA. Außerdem lebten in Prag viele kaufkräftige Russen und Amerikaner, aber auch Österreicher und Deutsche. Ein ähnliches Konzept gebe es dort bisher nicht.

In Wien dagegen hat der Luxustempel in letzter Zeit Konkurrenz von Rewe bekommen. Der Handelskonzern eröffnete mit "Billa Corso" im Herrnhuterhaus am Neuen Markt sowie mit Merkur am Hohen Markt gleich zwei Standorte in unmittelbarer Nähe, die es ebenfalls auf betuchtes Klientel abgesehen haben.

Das heurige Jahr war laut Vlasaty schwierig. Zwei Monate sei das Geschäft aufgrund der riesigen Baustelle der neuen Wiener Luxusmeile "Goldenes Quartier" kaum sichtbar gewesen. Aber auch sonst sei die Baustelle der Nachbarn ein "Hemmnis für die Kunden". Erschwerend kam ein viel zu heißer Sommer hinzu. Vlasaty hofft nun auf das Weihnachtsgeschäft, in dem der Gourmet-Tempel drei mal so viel umsetzt wie sonst.

Zum Rechtsstreit mit dem Immobilieninvestor Rene Benko, dem nicht nur das "Goldene Quartier", sondern auch das Gebäude, in dem Meinl sitzt, gehört, meinte Vlasaty: "Das ist ein offenes Verfahren. Zu 99 Prozent wird die Entscheidung aber für uns ausfallen." Benko will die Miete um ein Vielfaches erhöhen, Meinl setzte sich dagegen zur Wehr.

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