Meinl Bank bekämpft Urteile für Anleger

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Die Meinl Bank bleibt trotz des Erfolgs von drei Anlegerklagen in der ersten Instanz zuversichtlich und will die Gerichtsurteile bekämpfen. "Wir gehen bis zur höchsten Instanz", kündigte der juristische Vertreter der Meinl Bank, Georg Schima, an. Die Urteile von Handelsgericht und Bezirksgericht hatten den Anlegern Irrtum beim Kauf von Zertifikaten der Meinl European Land zugestanden.

Gegen die beiden Urteile des Handelsgerichts werde Berufung beim Oberlandesgericht erhoben, die Entscheidung des Bezirksgerichts wird beim Handelsgericht bekämpft. Möglicherweise bis Ende nächsten Jahres seien die Verfahren beendet, erwartet Schima. Bis zum rechtskräftigen Abschluss der Verfahren muss die Meinl Bank den Klägern nichts bezahlen.

Meinl-Bank-Vorstand Peter Weinzierl sieht die Bank durch bereits getroffene Rückstellungen für Risikovorsorge in Höhe von knapp 50 Mio. Euro gut gerüstet. Derzeit seien etwas über 200 Anlegerklagen gegen die Meinl Bank anhängig, der durchschnittliche Streitwert liege bei etwa 20.000 Euro. In Summe ergeben sich so etwa 4 Mio. Euro Streitwert. "Die Bank ist auf keinen Fall gefährdet", unterstrich Weinzierl. Bei jenen etwa zwei Prozent der Klagen, wo die Meinl Bank selber die Anleger beriet, habe sich die Bank im Fall von Beratungsfehlern teilweise schon verglichen.

Die Constantia Privatbank (CPB) hat indessen ebenfalls eine Niederlage vor Gericht erlitten. Die CPB muss einer durch die Lehman-Pleite geschädigten Anlegerin ihr Investment in das Lehman-Zertifikat "Dragon FX Garant" zurückzahlen, weil im Verkaufsprospekt Hinweise auf Risiken und auf den Garanten Lehmen fehlen, berichtet das "WirtschaftsBlatt". Das Urteil sei nicht rechtskräftig, die CPB habe Berufung angekündigt.

Darüberhinaus gehen immer mehr Anleger, die sich geschädigt sehen, nun gegen die Anbieter der Wertpapiere vor. Für rund 600 Anleger von Immofinanz, Immoeast, Conwert, ECO Business-Immobilien und dem Garantieprodukt Dragon FX Garant hat die Poduschka Anwaltsgesellschaft jetzt außergerichtlich Schadenersatzansprüche gegenüber der Constantia Privatbank, AWD und Capital Bank geltend gemacht, teilte die Kanzlei am Mittwoch mit.

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