Inseraten-Affäre

Nach Streit: "Heute"-Chef wirft hin

Teilen

Schon wieder Chef-Wechsel bei Gratiszeitung "Heute".

Dem Gratisblättchen "Heute" läuft der nächste Chefredakteur davon. Redaktionsleiter Wolfgang Ainetter hat heute vor seinen Mitarbeitern gegen 14.00 Uhr intern seinen Rückzug bekanntgegeben. Dies erfolgte dem Vernehmen nach im Anschluss an ein klärendes Gespräch mit Herausgeberin Eva Dichand, in dem sich die beiden in puncto Layout, Interventionen und der Kennzeichnung von Inseraten in die Haare gekommen waren.

Ainetter war erst im Februar zu der Gratiszeitung gestoßen, als Eva Dichand überraschend die Trennung vom bisherigen Chefredakteur Richard Schmitt bekanntgab. Nach wenigen Monaten lag die Herausgeberin aber offenbar auch mit dem von der deutschen "Bild" abgeworbenen Redaktionsleiter derart über Kreuz, dass man nun beschloss, getrennter Wege zu gehen. Ainetter wird dem Vernehmen nach noch drei Monate bleiben.

Mit der dieswöchigen Berichterstattung über die SPÖ-Affäre um falsche Internetfreunde von Kanzler Werner Faymann, die unter falschem Namen auch lobhudelnde Leserbriefe für den Parteichef schreiben sollen, habe der Streit aber nichts zu tun, hieß es. "Heute" gilt als eines jener Blätter, das besonders von der Inseratenvergabepraxis roter Ministerien profitiert. Immer wieder war auch über eine geheime Teilhaberschaft der SPÖ spekuliert worden.

Laut Informationen der APA hatte Ainetter sich geweigert, ein als Kolumne gestaltetes Inserat ins Blatt zu rücken, weil er es nicht ausreichend ausgeschildert sah. Auch über das Layout soll es wiederholten Streit gegeben haben. In der Redaktion herrscht Ratlosigkeit: "Wir wissen nicht wie es weitergeht. Alle sind total vor den Kopf gestoßen. Das ist wieder einmal ein Alleingang von Dichand", so ein "Heute"-Redakteur.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.