Im Jahr 2009

Nationalbank macht 318 Mio Euro Gewinn

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Das Ergebnis ist nach dem massiven Gewinneinbruch im Jahr davor wieder deutlich stärker ausgefallen.

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2009 eine etwas höhere Betriebsleistung als im Vorjahr. Nach Berücksichtigung der Zuführung zur Risikorückstellung, der Abschreibungen auf Fremdwährungen und Wertpapiere sowie der anteiligen Auflösung der Rückstellung im Zusammenhang mit geldpolitischen Operationen des Eurosystems beträgt das geschäftliche Ergebnis 318 Mio EUR (2008: 47 Mio EUR). Diese Eckdaten des Jahresabschlusses präsentierte Präsident Dkfm. Dr. Claus J. Raidl. Der Bund erhält 272 Mio EUR (2008: 40 Mio EUR), wovon 79 Mio EUR auf die Körperschaftsteuer und 193 Mio EUR auf den 90-prozentigen Gewinnanteil des Bundes entfallen.

Damit ist die Entwicklung der OeNB trotz weltweiter Wirtschaftskrise, umfangreicher geldpolitischer Maßnahmen und einer Erhöhung der Risikorücklagen um rund 1/2 Mrd EUR wieder besser verlaufen. Das optimierte Reservenmanagement glich durch den Verkauf von Fremdwährungen und durch die Veranlagung in wenige Währungen und in den Euro, die geringeren Zinserträge aus.

Nettoerträge
Die Nettoerträge der OeNB sind im Jahr 2009 um 267 Mio EUR oder 91 % auf 561 Mio EUR kräftig gestiegen. Das Nettozinsergebnis fiel - bedingt durch das sehr niedrige Zinsniveau - mit 626 Mio EUR jedoch um 190 Mio EUR oder 23% geringer aus als 2008. Im Gegensatz zum Vorjahr verringerten sich die Abschreibungen auf Finanzanlagen um 590 Mio EUR oder 95% auf 34 Mio EUR (2008: 625 Mio EUR).

Die Aufwendungen der OeNB beliefen sich im Jahr 2009 auf 244 Mio EUR und sind damit um 1,7% gesunken. Dabei nahmen die Personalaufwendungen um etwa 7 Mio EUR auf 119 Mio EUR zu. Gouverneur Nowotny: "Wesentlicher Grund dafür ist die weitere Aufstockung von zusätzlichen Mitarbeitern in der Bankenaufsicht. Dadurch hat sich auch die Zahl der OeNB-Mitarbeiterressourcen von 968 (2008) auf 984 (2009) erhöht". Der Sachaufwand ist mit 83 Mio EUR annähernd gleich wie 2008. Deutlich geringer als 2008 waren die sonstigen Aufwendungen.

Bilanzgewinn
Der Bilanzgewinn der OeNB beträgt im Geschäftsjahr 2009 21,4 Mio EUR. Gemäß Beschluss in der heutigen Generalversammlung werden 1,2 Mio EUR für die Ausschüttung einer 10-prozentigen Höchstdividende auf das Grundkapital von 12 Mio EUR verwendet und 8 Mio EUR dem Jubiläumsfonds zur Förderung der Forschungs- und Lehraufgaben der Wissenschaft zugewiesen. Der Rest von 12,2 Mio EUR wird der Gewinnglättungsrücklage zugeführt. Für die Förderung der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung (FTE-Nationalstiftung) stehen 75 Mio EUR zur Verfügung. Sie werden widmungsgemäß am Tag nach der Generalversammlung an die FTE-Nationalstiftung ausgeschüttet.

Übertragung der Aktien
Die Generalversammlung hat außerdem die Übertragung der Aktien sämtlicher verbliebener Aktionäre der Bank an die Republik Österreich beschlossen. Das sind, um nur die größten Aktionäre zu nennen, unter anderem die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, die Wirtschaftskammer Österreich, die B&C Beteiligungsmanagement GmbH, die UNIQA Versicherungen AG und die Vereinigung der Österreichischen Industrie. Darüber hinaus hat die Generalversammlung Dr. Walter Rothensteiner für eine weitere Funktionsperiode von fünf Jahren als Mitglied des Generalrates wiedergewählt.

Moderates Wachstum
Die österreichische Wirtschaft wird 2010 und 2011 wieder moderat wachsen. Nach der Kontraktion des BIP von 3,4% im Jahr 2009 ist für heuer ein Wirtschaftswachstum von rund 1 1/2% zu erwarten. 2011 könnte es den rezenten Prognosen zufolge etwas höher liegen. Seit März dieses Jahres entwickelt sich der Arbeitsmarkt besser; die Arbeitslosigkeit sinkt, die Beschäftigung und die Anzahl offener Stellen steigen wieder. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Arbeitslosenquote etwas höher liegen dürfte als im Jahr 2009 (4,8%). Der Preisauftrieb beschleunigte sich bedingt durch die deutlich höheren Treibstoffpreise im März und April 2010 auf je 1,8%. Im Jahresdurchschnitt 2010 (und auch 2011) wird die Inflationsrate aus derzeitiger Sicht weiterhin unter der 2%-Marke bleiben.

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