OECD will Österreich von "Grauer Liste" streichen

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Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat die politische Einigung in Österreich zur Lockerung des Bankgeheimnisses für Ausländer begrüßt. Wenn Österreich das Gesetz zur internationalen Amtshilfe in Steuerfragen beschließt und die zwölf Doppelbesteuerungsabkommen rechtskräftig sind, werde man das Land von der "Grauen Liste" streichen, so die OECD am Freitag.

"Wir sind sehr zufrieden mit diesem Kompromiss", sagte Jeffrey Owens, Direktor des OECD-Zentrums für Steuerpolitik und Steuerverwaltung in Paris, gegenüber der APA. Zu Beginn des Sommers sei die OECD noch "sehr besorgt" über Österreich gewesen.

Österreich wird derzeit noch als einziges EU-Land auf der "Grauen Liste" jener Länder geführt, die sich zwar zu den OECD-Transparenzrichtlinien bekannt, diese aber noch nicht umgesetzt haben. Am Dienstag, dem 1. September, soll das Amtshilfe-Durchführungsgesetz in einer Sondersitzung des Nationalrats beschlossen werden.

Owens zeigte sich insgesamt sehr zufrieden mit den "geradezu revolutionären" Fortschritten im Kampf gegen Steueroasen. In den vergangenen zehn Monaten seien mehr Abkommen unterzeichnet worden als in den vorangegangenen zehn Jahren. Dies sei der politischen Unterstützung zu verdanken.

Die OECD wird bei einer Internationalen Steuertagung am 1. und 2. September in Los Cabos in Mexiko weitere Schritte im Kampf gegen internationale Steuerhinterziehung ergreifen. Die G20-Finanzminister werden bei ihrem Treffen in London am 4. und 5. September das Thema erörtern und Entscheidungen des G20-Gipfels im September in Pittsburgh vorbereiten.

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