Die Österreicher sind fleißige Sparer. Laut Nationalbank-Direktor Ittner geht bei den Sparbuchsparern der Trend aber zu kurzfristigeren Einlagen. "Die Finanzkrise hat das Risikobewusstsein der Haushalte hinsichtlich ihres Finanzmanagements geschärft". Aktien spielen bei den Anlageformen eine geringe Rolle, obwohl auch in der Finanzkrise bei niedrigen Kursen Aktien gekauft wurden.
Die Sparquote lag im Jahr 2008 bei zwölf Prozent und soll heuer leicht steigen, erwartet die OeNB. Die weiterhin hohe Sparneigung der Österreicher hilft den heimischen Banken und spielt für deren Refinanzierung eine stabilisierende Rolle.
Volkswirtschaftlich gesehen könnte aber bei einer zu hohen Sparquote der Konsum, eine der wichtigsten Konjunkturstützen, wegbrechen. Die Nationalbank kommentiert derartige Bedenken zurückhaltend, Sparen unter dem Gesichtspunkt der Vorsorge sei den Österreichern wichtig.
Der statistische "Durchschnittsösterreicher" verfügte Ende Juni 2009 über ein Geldvermögen von 52.300 Euro, das sehr ungleich verteilt ist. 18.595 Euro davon sind in Spareinlagen angelegt, an zweiter Stelle der beliebtesten Anlageformen liegt die Lebensversicherung mit 7.684 Euro. Auf börsenotierte Aktien entfällt nur ein kleiner Teil des Portfolios: Nur 1.312 Euro pro Kopf werden dem Börsengeschehen anvertraut.
Das Geldvermögen stieg seit Mitte 2007, also seit dem Ausbruch der Finanzkrise, um 4,3 Prozent auf 430 Mrd. Euro. Die Geldvermögensbildung hielt sich trotz Krise seit Mitte 2007 mit rund 4,6 Mrd. Euro Zuwachs pro Quartal auf relativ konstantem Niveau. Stabilisierend wirkte der geringe Anteil der Aktien in den Vermögen der Privaten. Die Österreicher sind eben "Sparefrohs", konstatierte ein Vertreter der Nationalbank.