ÖVAG schreibt bis September 607 Mio. Euro Miese

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Im ersten Halbjahr hat das Vorsteuer-Minus der ÖVAG 139 Mio. Euro betragen, 2008 war bis September noch ein Plus von 52 Mio. Euro erzielt worden. Operativ war die Volksbank zwar in den ersten drei Quartalen mit 307 Mio. Euro positiv, das Ergebnis färbte sich aber durch Risikovorsorgen und Korrekturen von Beteiligungsansätzen tiefrot. Auch 2010 wird es keine Zinsen auf das PS-Kapital geben.

Nach Steuern reduzierte sich der Periodenfehlbetrag auf minus 487 Mio. Euro, nach plus 30 Mio. Euro auf Basis der adaptierten Zahlen Jänner bis September 2008. Den Anteilseignern des Mutterunternehmens ist davon ein Fehlbetrag von -473 (+11) Mio. Euro zurechenbar.

Mit den gesetzten Maßnahmen wird die Österreichische Volksbanken-AG 2010 den Turnaround schaffen. Im 3. Quartal sei die Kapitalausstattung trotz des negativen Ergebnisses "komfortabel" gewesen mit einer (über dem gesetzlichen Mindesterfordernis liegenden) Kernkapitalquote von 8,5 % und einer Eigenmittelquote von 11 %.

Auch für 2010 keine Kapitalbedienung

Eine Verzinsung dürfen sich die Kapitalgeber der ÖVAG indessen auch 2010 keine erwarten. Immerhin: Für das nächste Jahr ortet ÖVAG-Chef Gerald Wenzel eine deutliche Trendumkehr: "Auf Konzernebene rechnen wir für 2010 mit einem Gewinn."

Zu den Maßnahmen, mit denen die Sanierung und Neuausrichtung der ÖVAG erreicht werden soll, zählen unter anderem der geplante Verkauf von fünf Retail-Banken in den Volksbanken-Sektor, eine Reduktion der Verwaltungskosten sowie eine möglichst rasche Abschichtung des staatlichen Partizipationskapitals.

Bereits am 27. August hatte der Aufsichtsrat eine "Neustrukturierung" fixiert, mit Redimensionierungen und Konzentration aufs Kerngeschäft. Die "Mittelfristplanung" sah damals den Abbau von etwa 900 Mitarbeitern ab - 700 davon im Ausland und 200 in Österreich. 2008 beschäftigte die ÖVAG noch 8.587 Mitarbeiter, davon 6.552 im Ausland - also in den Osttöchtern - und 2.035 in Österreich.

Die Verwaltungsaufwendungen konnten heuer per 30.9. im Jahresabstand um 42 Mio. Euro oder 8,25 % auf 471 Mio. Euro gesenkt werden. Das Handelsergebnis verbesserte sich um 72,1 % auf 102 Mio. Euro. Der Provisionsüberschuss sank dagegen um 22 % auf 126 Mio. Euro, und der Zinsüberschuss brach um 44,2 % auf 455,7 Mio. Euro ein, geht aus der GuV-Rechnung des Interims-Konzernabschlusses hervor. Die Bilanzsumme erhöhte sich um 2,6 % auf 54 Mrd. Euro.

Die Neudotierungen für die Risikovorsorgen für das Kreditgeschäft der ÖVAG betrugen heuer bis September bereits knapp 568 Mio. Euro, voriges Jahr waren es bis 30.9. lediglich 77 Mio. Euro gewesen.

Laut der im Internet verfügbaren ÖVAG-Konzernbilanz standen auf der Aktivseite mit 30.9. heuer bereits 1,117 Mrd. Euro an Risikovorsorgen, nach 606 Mio. Euro Ende 2008 - ein Zuwachs von 511 Mio. Euro oder 84,3 % in den 9 Berichtsmonaten.

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