Spanien

Opelwerk akzeptiert langjährigen Lohnstopp

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Kleine Lohnerhöhung erst ab 2015 geplant.

Die Beschäftigten des Opel-Werks im krisengeschüttelten Spanien haben einem mehrjährigen Verzicht auf Lohnerhöhungen zugestimmt, um ihre Arbeitsplätze zu sichern. 65 Prozent der Teilnehmer an einer Abstimmung hätten eine vorläufige Vereinbarung akzeptiert, teilte der US-Mutterkonzern General Motors am Montagabend mit.

Demnach sollen die Löhne in dem Werk in Saragossa, in dem die Kleinwagen Corsa und Meriva vom Band rollen, in diesem und im nächsten Jahr unverändert bleiben und von 2015 bis 2017 nur marginal um 1,5 Prozent steigen. GM macht eine Zustimmung zu neuen Arbeitsbedingungen zur Voraussetzung dafür, dass die Fabrik mit mehr als 6.000 Mitarbeitern den Zuschlag zum Bau neuer Modelle erhält. An der Abstimmung hätten sich zwei Drittel der Belegschaft beteiligt.

Spanien leidet wie andere südeuropäische Ländern massiv unter der Schuldenkrise. Die Wirtschaft steckt tief in der Rezession, und die Arbeitslosigkeit ist auf Rekordniveau. Der Pkw-Absatz befindet sich seit Monaten auf Talfahrt, im März sanken die Neuzulassungen um 14 Prozent. Inzwischen mehren sich allerdings Anzeichen, dass ein Tiefpunkt erreicht ist, von dem es wieder aufwärtsgehen könnte. Mehrere Autobauer wie etwa Europas Marktführer Volkswagen haben ihre Produktion in dem Land erhöht, weil die Regierung eine Arbeitsmarktreform durchgesetzt hat, die Entlassungen erleichtern soll.

Auch in Deutschland hatte sich GM unlängst mit der Gewerkschaft IG Metall auf die Verschiebung von Lohnerhöhungen für mehrere Jahre geeinigt. Im Gegenzug erhielten die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern und Eisenach Produktionszusagen. Die Autofabrik in Bochum mit über 3.200 Beschäftigten soll dagegen bereits Ende 2014 dichtgemacht werden. Dort hatte die Belegschaft als einzige dem Sanierungsplan von GM nicht zugestimmt. Mit der Lage auf dem europäischen Automarkt beschäftigt sich auch der GM-Vorstand, der in dieser Woche in Deutschland tagt. GM-Chef Dan Akerson und Opel-Chef Karl-Thomas Neumann werden zudem am Donnerstag die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin treffen.

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