"Spaß"-Mordaufruf gegen Berlusconi geschlossen

Teilen

Rom hat jene Facebook-Webseite schließen lassen, in der "zum Spaß" zur Ermordung des Ministerpräsidenten aufgerufen wird.

Dies teilte Innenminister Roberto Maroni mit, der die "Hasskampagne" gegen den Regierungschef verurteilte. "Schluss mit der Verteufelung des politischen Gegners Berlusconi. Ich bin besorgt, die Situation könnte außer Kontrolle geraten", sagte der Innenminister nach Medienangaben vom Freitag.

Auch mehrere andere Minister verurteilten die "Hetzjagd" auf Berlusconi. Auch der Chef der größten Oppositionspartei, der Demokratischen Partei, Dario Franceschini, forderte die Löschung der Facebook-Gruppe.

Viele Facebook-Nutzer präsentieren sich nicht nur über ein persönliches Profil in dem Netzwerk, sondern schließen sich entsprechend ihrer Neigungen Gruppen zu bestimmten Themen an, über die sie sich dann mit Gleichgesinnten austauschen.

Die römische Staatsanwaltschaft ermittelt bereits in Zusammenhang mit den Mordaufrufen gegen Berlusconi in der Internet-Plattform Facebook. "Töten wir Silvio!" hieß es auf der Webseite, die am Donnerstag rund 16.000 Mitglieder meldete und am Freitag bereits nicht mehr aufschien.

Die Facebook-Gruppe selbst gab sich allerdings nicht terroristisch, sondern hatte sich unter der Kategorie "Just for fun" (Nur zum Spaß) registriert. Auch die meisten Postings ließen kaum auf extremistische Positionen der Gruppenmitglieder schließen. Insgesamt gibt es auf Facebook hunderte Gruppen, die sich Berlusconi-kritisch geben.

Als unmittelbare Reaktion auf die Löschung der Gruppe wurden postwendend andere "Spaß-Gruppen" ins Leben gerufen, etwa "Per favore, non uccidiamo Berlusconi" ("Bitte, töten wir Berlusconi nicht"), das dazugehörige Profilbild zeigt Berlusconis Kopf, der auf ein bekanntes Herz-Jesu-Gemälde kopiert ist (http://tinyurl.com/yfbxb99).

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.