Die US-Börsen haben am Dienstag kurz nach Handelsbeginn etwas fester tendiert.
Gegen 15.50 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index um 14,57 Einheiten oder 0,08 Prozent auf 17.992,25 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 4,14 Punkte oder 0,20 Prozent auf 2.103,74 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gewann 16,46 Punkte oder 0,32 Prozent auf 5.087,97 Einheiten.
Dabei machen sich die Entwicklungen um Griechenland auch an der Wall Street bemerkbar: Wurde die Einigung im griechischen Schuldenpoker am Vortag noch als positives Signal für die Konjunkturerwartungen in Europa genutzt, schien Analysten zufolge jetzt die Anspannung zu überwiegen. Die Sorge, dass das griechische Parlament den von der EU geforderten Reform- und Sparmaßnahmen nicht zustimmen und die harten Auflagen das Mittelmeerland wieder an den Abgrund bringen könnten, drückten etwas auf die Stimmung.
Auch die vor Handelsstart veröffentlichten Konjunkturdaten konnten keine wirklichen Impulse setzen: Das Umsatzwachstum im Einzelhandel war von Experten bereits schwächer erwartet worden, überraschenderweise sanken die Erlöse im Juni im Vormonatsvergleich aber sogar um 0,3 Prozent. Auch die Preise für eingeführte Güter sanken von Mai auf Juni überraschend, wenn auch nur leicht um 0,1 Prozent - Experten hatten auch hier ein marginales Wachstum von 0,1 Prozent erwartet. Im Jahresvergleich wird der Rückgang noch deutlicher, im Juni lag die Jahresrate bei minus 10,0 Prozent.
Die Großbanken Wells Fargo und JPMorgan sowie Medizinunternehmen Johnson & Johnson legten am heutigen Handelstag Zahlen vor. Johnson & Johnson litt vor allem unter dem starken Dollar-Kurs und musste im Auslandsgeschäft Umsatzrückgänge bilanzieren. Die Aktien des Unternehmens gaben im Frühhandel um 0,81 Prozent nach.
Besser wurden dagegen die Quartalszahlen der Banken aufgenommen: Wells Fargo musste im zweiten Quartal noch leichte Abstriche machen, der Gewinn im zweiten Quartal sank im Jahresvergleich leicht von 5,73 auf 5,72 Mrd. Dollar. Die Erlöse stiegen hingegen um ein Prozent auf 21,3 Mrd. Dollar. Anleger hatten zwar höhere Erträge erwartet, die Papiere stiegen dennoch leicht um 0,09 Prozent.
JPMorgan hatte positive Zahlen zu vermelden: Das größte Geldhaus Amerikas konnte seinen Gewinn im zweiten Quartal um gut fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 6,3 Mrd. Dollar steigern - die Papiere stiegen in der Folge um 0,57 Prozent.
Für die deutlichsten Kursgewinne sorgten die anhaltenden Berichte über Übernahmen und Zukäufe. Der regionale Öl- und Gasproduzent WPX Energy will für 2,75 Mrd. US-Dollar den Konkurrenten RKI Exploration & Production aus Privathand kaufen. Die WPX-Papiere legten um 2,34 Prozent zu.
Noch stärker wirkten sich die vom "Wall Street Journal" und Reuters kolportierten Gerüchte, dass die staatliche chinesische Tsinghua Unigroup ein 23 Mrd. US-Dollar schweres Angebotspaket für den Chiphersteller Micron zusammenstelle. Den Micron-Anteilseignern solle dabei 21 Dollar je Aktie geboten werden und damit rund ein Fünftel mehr als das Papier am Montag zum Handelsende gekostet hatte. In Reaktion auf diese Berichte stieg der Micron-Kurs zum Handelsauftakt um 9,04 Prozent.