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US-Notenbank drosselt Geldflut

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Anleihekäufe werden monatlich um 10 Milliarden Dollar reduziert.

Die US-Zentralbank Federal Reserve setzt den Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik wie erwartet fort. Die Fed kündigte am Mittwoch an, die monatlichen Anleihenkäufe um weitere zehn Milliarden Dollar zu drosseln. Der Leitzins hingegen bleibt auf dem historischen Tiefstand zwischen Null und 0,25 Prozent.

Angesichts des geldpolitischen Kurswechsels in den USA geraten derzeit die Währungen mehrerer Schwellenländer unter Druck. Die Aussicht auf höhere Zinsen macht für Investoren US-Anlagen wieder attraktiver.

Nach zweitägiger Sitzung teilte der für die Geldpolitik zuständige Offenmarktausschuss der Federal Reserve mit, ab Februar nur noch Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Umfang von 65 Milliarden Dollar monatlich aufzukaufen. Die Zentralbank stellte in ihrer Erklärung eine "wachsende Stärke in der breiteren Wirtschaft" fest. Den Leitzins beließ die Fed aber unverändert auf dem Rekordtief von null bis 0,25 Prozent. An diesem Niveau will sie nicht rütteln, bis sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt deutlich entspannt.

Über mehrere Programme zum Anleihenkauf pumpte die Fed seit Mitte 2008 im Kampf gegen die Folgen der Finanzkrise rund drei Billionen Dollar in den Wirtschaftskreislauf. Damit sollten die Zinsen noch stärker gedrückt und Kredite verbilligt werden. Im Dezember begann die Notenbank dann mit dem Ausstieg aus der extrem lockeren Geldpolitik.

Sollten sich die Erwartungen einer weiteren Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt und einer Annäherung der Inflation an das langfristige Ziel von zwei Prozent bestätigen, werde die Drosselung der Anleihenkäufe bei den nächsten Zinssitzungen wahrscheinlich weitergehen, teilte der Offenmarktausschuss mit. Das Gremium tagte am Dienstag und Mittwoch zum letzten Mal unter dem Vorsitz des scheidenden Fed-Chefs Ben Bernanke. Seine Nachfolgerin Janet Yellen, die erste Frau an der Spitze der Fed, übernimmt das Ruder am 1. Februar.

Mehrere Schwellenländer reagierten bereits vor der Entscheidung in den USA mit Zinserhöhungen, um ihre Währungen zu stützen. Angesichts der anhaltenden Schwäche der türkischen Lira hob die Zentralbank in Ankara die Zinssätze in der Nacht zum Mittwoch drastisch an. Die Rate, zu der sich Banken über Nacht frisches Geld leihen können, stieg von 7,75 auf zwölf Prozent. Der Leitzins wurde von 4,5 auf zehn Prozent heraufgesetzt. Die Lira, deren Wert seit Dezember gegenüber dem Dollar und dem Euro etwa zehn Prozent nachgegeben hatte, erholte sich aber nur vorübergehend leicht.

Auch Südafrikas Notenbank erhöhte den Leitzins überraschend um eine halben Prozentpunkt auf 5,5 Prozent, um das Inflationsrisiko einzudämmen, das durch die anhaltende Entwertung des Rand im Vergleich zu den Referenzwährungen verschärft wird. Experten hatten angesichts eines langsamen Wirtschaftswachstums eigentlich einen gleichbleibenden Zins erwartet.

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