Ambitionen

VW peilt mit Mrd.-Investionen Weltspitze an

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Bis 2018 sollen 84 Milliarden Euro investiert werden.

Das britische Genossenschaftsinstitut Co-op Bank rutscht immer tiefer in die Krise. Der mit Drogenvorwürfen konfrontierte frühere Verwaltungsratsvorsitzende Paul Flowers wurde von der Polizei festgenommen und verhört. Außerdem teilte die Bilanzaufsicht am Freitag mit, die Finanzberichte des Geldhauses unter die Lupe zu nehmen.

Für die Co-op Bank, die sich selbst als ethisch anspruchsvolle Alternative zu den großen Kreditinstituten versteht, sind dies weitere Rückschläge zur Unzeit. Zuletzt war sie von Hedgefonds übernommen worden, nachdem sie in der Amtszeit von Flowers eine Kapitallücke in Milliardenhöhe nicht mehr selbst stopfen konnte. Unter den Kunden hatte dies einen Aufschrei der Empörung ausgelöst.

Flowers war einem Zeitungsbericht zufolge dabei gefilmt worden, wie er den Kauf von Kokain und Crystal Meth arrangierte. Ohne darauf direkt einzugehen, gestand er daraufhin in einer Erklärung nicht näher genannte Fehler ein. Nun gab die Polizei bekannt, der 63-Jährige sei am Donnerstagabend auf eine Polizeiwache in Nordengland gebracht worden, wo er weiter vernommen werde. Eine Stellungnahme dazu war von dem Ex-Banker nicht zu bekommen.

Die Angelegenheit ist in Großbritannien längst ein Politikum. Flowers, ein früherer Lokalpolitiker der Labour-Partei und langjähriger Methodisten-Prediger, ist kein gelernter Banker. Der konservative Premierminister David Cameron verlangte jüngst Aufklärung darüber, wie Flowers auf den Spitzenposten bei der Co-op Bank gelangen konnte. Der Regierungschef sagte, die Regierung wolle der Bank helfen, ohne allerdings Steuergeld in die Hand zu nehmen.

Im Visier steht auch die Finanzaufsicht FSA, die die Ernennung billigte. Die Genossenschaftsgruppe Co-operative, die ihre Banktochter an die Hedgefonds verloren hat, zog bereits personelle Konsequenzen aus der Flowers-Affäre. Der Verwaltungsratsvorsitzende der Gruppe, Len Wardle, trat am Dienstag zurück. Er war einst daran beteiligt, Flowers 2010 ins Amt zu hieven. Flowers blieb dort bis Juni dieses Jahres.

Mit seiner Arbeit beschäftigt sich nun die Behörde FRC, die für die Aufsicht über die Wirtschaftsprüfer zuständig ist. Sie wirft einen Blick in die Bücher der Co-op Bank. Nach FRC-Angaben werden zudem Mitteilungen des Instituts zu Kreditabschreibungen geprüft. Formelle Ermittlungen seien allerdings bislang nicht eingeleitet worden.

Die verantwortliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG erklärte, ihre Arbeit habe allen erforderlichen Standards entsprochen. In den Geschäftsbüchern für 2012 seien die Schwierigkeiten des Instituts betont worden und im diesjährigen Zwischenbericht eine ausdrückliche Warnung vor den Gefahren erfolgt. KPMG stand bereits wegen einer anderen britischen Bank im Visier. Sie prüfte die Bücher der Hypothekenbank HBOS, die auf dem Höhepunkt der Finanzkrise in Schieflage geriet und auf Geheiß der Regierung vom Rivalen Lloyds übernommen wurde.

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