Studie

Welt-Automarkt trotz Japan vor Rekordjahr

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In Deutschland ist der Automarkt schon bis März kräftig gewachsen.

Die Japan-Katastrophe wird den weltweiten Autoabsatz nach einer Studie um knapp eine Millionen Autos verringern. Trotzdem stehe die Branche vor einem Rekordjahr, prognostizierte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom Center Automotive Research an der Universität Duisburg-Essen. Nach seiner am Montag veröffentlichten Studie werden 2011 mit 62,1 Millionen Pkw 5,4 Prozent oder 3,188 Millionen Autos mehr abgesetzt als im Vorjahr. "Der Weltautomarkt erhält durch Japan eine kleine Delle, der weltweite Wachstumskurs gerät aber nicht aus den Fugen", urteilte Dudenhöffer.

Ein Viertel weniger Absatz in Japan
Die Verkäufe in Japan würden als Nachwirkung der Naturkatastrophe gegenüber dem Vorjahr um 1,1 Millionen Neuwagen oder 26 Prozent sinken. Dieser Einbruch werde aber durch Zuwächse in den USA, China, Russland, Indien und Deutschland überkompensiert: "Die Auswirkungen der Naturkatastrophe in Japan bleiben über das Gesamtjahr 2011 im Wesentlichen auf Japan konzentriert."

Mehrjährige Rezession des Automarktes in Japan
Allerdings stehe der Automarkt im hoch verschuldeten Japan vor einer mehrjährigen Rezession: "Da der japanische Automarkt zu 95 Prozent von japanischen Autobauern bedient wird, verlieren fast ausschließlich die japanischen Autobauer Verkäufe." Marktführer Toyota werde besonders hart getroffen.

Keine gravierenden Probleme für Zulieferer
Zwar liefen derzeit bei einigen Autobauern die Bänder wegen Engpässen bei der Lieferung von Elektronikteilen aus Japan langsamer, selbst Kurzarbeit könne nicht ausgeschlossen werden: "Aber in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 bleibt Raum, um die Produktionseinbußen außerhalb von Japan wieder aufzuholen." Im Mai werden die Lücken der Zulieferketten wieder geschlossen sein - einerseits durch Japan-Lieferungen und zum anderen durch Lieferungen aus anderen Ländern, glaubt Dudenhöffer: "Die Chinesen und Koreaner warten nur darauf, bei Elektronikbauteilen einspringen zu können."

Deutscher Automarkt im März stark gewachsen
Der deutsche Automarkt wächst weiter kräftig. Verglichen mit dem Vorjahresmonat sei die Zahl der Neuzulassungen im März um elf Prozent auf 328.000 Wagen gestiegen, teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) am Montag mit. Gestützt wurde das Wachstum von einer starken Nachfrage von Geschäftskunden - der gewerbliche Pkw-Markt habe mit einem Plus von 17 Prozent überdurchschnittlich zugelegt. Erfreulich sei, dass zudem nun auch die private Nachfrage anziehe, erklärte der Verband.

Gesamtes erstes Quartal deutlich im Plus
Sehr positiv fällt damit die Bilanz des ersten Quartals aus. In dem Zeitraum sei die Zahl der Neuzulassungen um 14 Prozent auf 763.000 gestiegen - das höchste Niveau seit 2006, wenn das Umweltprämienjahr 2009 herausgerechnet werde, hieß es weiter.

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