Bawag- Prozess

Zwettler hofft auf Freiheit

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Bawag-Prozess: Zeuge Johann Zwettler müsste fünf Jahre ins Gefängnis, doch wie Elsner ist er krank.

Gestern im Wiener Landesgericht: Der Ex-Bawag-Generaldirektor Johann Zwettler tritt erstmals als Zeuge auf. Auch er hätte schon im Mai vor Gericht erscheinen sollen, war aber wie Elsner verhandlungsunfähig. Wegen Depressionen.

Gestern gab es vom Gericht keinen Aufschub mehr. Ein sichtbar angeschlagener Zwettler erschien, hielt bis 12 Uhr die Befragung durch. Dann unterbrach Richter Christian Böhm wegen des „offensichtlichen Gesundheitszustandes“. Die Fortsetzung folgt heute.

Ein höheres Strafmaß fürchtet Zwettler nicht. Der OGH bestätigte seine fünf Jahre Haft im Dezember 2010. Allerdings hat Zwettler wegen Haftunfähigkeit keinen einzigen Tag bis jetzt in Haft verbracht. Der Grund: Zwettler litt als Kind an Kinderlähmung und hat schwere orthopädische Schäden. Außerdem soll er an Depressionen leiden, auch an Selbstmord soll er schon gedacht haben, erklärt er in einem Format-Interview.

Sorge
Derzeit wird die Haftunfähigkeit vom Gericht neu geprüft. Und hier, so berichten Insider, scheint Haftrichter Christian Böhm Zweifel zu haben. Denn es gibt zwei Gutachten, wovon eines aus Sicht Zwettlers Anlass zur Sorge bieten könnte:

Ein orthopädischer Sachverständiger soll dem Ex-Bawag-Chef dem Vernehmen nach zwar eine erhebliche Einschränkung des Bewegungsapparats zubilligen, beim mittlerweile 70-Jährigen aber von „Arbeitsfähigkeit“ ausgehen. Jetzt soll Richter Böhm dem Gutachter zusätzliche Fragen gestellt haben; auf dessen Antworten wartet Zwettler gespannt.

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