Reformbedarf

General Wrabetz will völlig neues ORF 1

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Eine Arbeitsgruppe soll mit neuen Ideen ORF 1 retten. Vorgabe: "Nichts ist tabu.“

Nur noch 17,5 % Marktanteil für ORF 1 im Februar 2010 – trotz des Quotenturbos Olympische Spiele, in der Jahresbilanz 2009 sogar nur noch 14,1 % vom gesamten Fernsehkuchen: Für den staatlichen ORF, der sich als Leitmedium versteht, zu wenig.

Senderchef Alexander Wrabetz hat jetzt eine Arbeitsgruppe am Künigl­berg installiert, die sich mit der Neupositionierung von ORF 1 befassen soll. Einzige Vorgabe des ORF-Bosses: "Nichts ist tabu!“ Kein Stein soll auf dem anderen bleiben. Mitte bis Ende März soll Wrabetz ein erstes Strategiepapier vorgelegt werden.

Größte Probleme für ORF 1: Im Vorabend laufen immer mehr Zuschauer davon, und die vielen Sportübertragungen wirbeln permanent das Programm durcheinander. "Uns geht es darum, ORF 1 zukunftssicherer zu machen und klarer zu positionieren – und den Zuschauern Verlässlichkeit und Kontinuität zu bieten“, heißt es dazu seitens des ORF auf Anfrage von ÖSTERREICH.

Wie ernst es Wrabetz mit dem Vorhaben ist, zeigt auch die personelle Zusammensetzung der zehn Personen umfassenden Arbeitsgruppe: Aus allen Bereichen des ORF wurden Spitzenkräfte ins Team geholt. Unter der Leitung von Sandra Winkler, die als Sendungsverantwortliche von Wir sind Kaiser für eines der wenigen Erfolgsformate der jüngsten Vergangenheit verantwortlich zeichnet, werken unter anderem:

ORF-Programmplaner Werner Taibon, der ehemalige Geschäftsführer von ORF On Franz Manola, Waltraud Langer, für sämtliche News-Formate auf ORF 1 verantwortlich, Franz Prenner, seit November 2009 wieder Geschäftsführer der Werbetochter ORF-Enterprise, Martin Biedermann, Büroleiter von Wrabetz und Programm-Entwicklerin Dodo Roscic.

Der inhaltlichen Neuausrichtung soll dann als zweiter Schritt ein komplett überarbeiteter grafischer Neuauftritt von ORF 1 folgen.

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