Gläubigerbanken wollen Verbund-Tochter übernehmen

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Die Gläubigerbanken von Sorgenia könnten zum stärksten Aktionär des italienischen Stromversorgers aufrücken, an dem der österreichische Verbund einen 46-prozentigen Anteil hält. Um den schwer verschuldeten Mailänder Konzern zu retten, wollen die 20 Gläubigerbanken, darunter die Bank-Austria-Mutter UniCredit, bei Sorgenia einsteigen, berichtete die Tageszeitung "La Stampa".

Schulden sollen in Aktien umgewandelt werden. Laut dem Blatt könnten die Banken einen fast 100-prozentigen Anteil an der Sorgenia übernehmen, deren Verschuldung 1,8 Mrd. Euro beträgt. Zum stärksten Einzelaktionär könnte die toskanische Bank Monte dei Paschi di Siena unter der Führung von Verwaltungsratschef Alessandro Profumo aufrücken, die von Sorgenia die Rückzahlung von Schulden in Höhe von 600 Mio. Euro erwartet. Große Anteile würden auch UniCredit, Intesa Sanpaolo, Banco Popolare und UBI übernehmen.

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Der Mehrheitsaktionär Sorgenias, die Mailänder Industrieholding CIR im Besitz der Unternehmerfamilie De Benedetti, will nicht mehr als 100 Mio. Euro zur Rettung des Energiekonzerns locker machen. Auch der Verbund ist nicht bereit, Sorgenia zusätzliche Finanzierungen zu gewähren und hat den Wert ihrer Beteiligung komplett abgeschrieben. Der Beschluss, die Sorgenia-Beteiligung als wertlos einzustufen, wurde unter anderem mit der Überkapazität des italienischen Strommarkts und den negativen makroökonomischen Prognosen für die Energienachfrage in Italien begründet.

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