Wien

Höheres Grundgehalt für Kaffeehaus-Mitarbeiter

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Keine Umsatzbeteiligung mehr - Mindestlohn steigt auf 1.350 Euro brutto.

In den Wiener Kaffeehäusern gilt ab 1. Mai ein neuer Kollektivvertrag: In diesem ist die Einführung des Festlohnsystems vorgesehen, was heißt, dass die Mitarbeiter ein höheres Grundgehalt bekommen und dafür nicht mehr umsatzbeteiligt sind. Bisher wurden sie nach einem Garantielohnsystem bezahlt, das laut Gewerkschaft vida ein niedrigeres Grundgehalt und eine Umsatzbeteiligung vorsah.

Die neue Regelung gilt für alle Wiener Kaffeehäuser, Kaffeerestaurants, Espressi, Kaffeekonditoreien, Stehkaffeeschenken und Teehäuser, teilten die Wirtschaftskammer-Fachgruppe Kaffeehäuser Wien und die Gewerkschaft in einer gemeinsamen Aussendung mit. Gründe für einen neuen Kollektivvertrag habe es viele gegeben, unterstrichen die Interessensvertretungen. Nach dem alten System sei etwa die Berechnung der Löhne fehleranfällig und die Verrechnung kompliziert gewesen.

Für die Mitarbeiter bedeute die neue Regelung außerdem, dass sie am Monatsanfang wissen, was sie am Monatsende verdienen und somit besser planen können, hob Rudolf Komaromy, Vorsitzender der vida-Bundesfachgruppe Tourismus, die Vorteile hervor: "Sie sind nicht mehr abhängig vom Umsatz, der mit dem Verkauf von Speisen und Getränken erzielt wird, und damit auch nicht mehr von unberechenbaren Gegebenheiten wie dem Wetter oder von 'guten' bzw. 'schlechten' Kellner-Stationen in einem Betrieb."

Das Festlohnsystem gibt es bereits in sieben Bundesländern. Mit Jahresanfang stieg auch die Wiener Hotellerie auf diese Regelung um. Nun folgen die Wiener Kaffeehäuser. Laut Gewerkschaft wird noch im Hotel- und Gastgewerbe in der Steiermark sowie in der Gastronomie in Wien nach dem Garantielohnsystem bezahlt.

Das neue Wiener Bezahlschema unterscheidet laut Aussendung besser zwischen gelernten und ungelernten Mitarbeitern. Die kollektivvertraglichen Mindestmonatslöhne für ungelernte Kräfte werden auf 1.350 Euro brutto angehoben. Die Lohngruppe 3 für gelernte Mitarbeiter liege bei 1.525 Euro und damit etwas unter dem Bezahlungsniveau in Niederösterreich und der Wiener Hotellerie. Es sei aber bereits vereinbart worden, dass die Löhne mit 1. Mai 2014 um 50 Euro in jeder Lohngruppe angehoben werden, wurde heute angekündigt.

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