Hoteliers verzeichnen heuer herbe Umsatzeinbußen

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Jedes Prozent Wirtschaftswachstum bedeutet 1,25 Prozent Plus im Tourismus. Doch jedes Prozent Rückgang wird mit einem Faktor von 1,5 auf den Fremdenverkehr umgelegt. "Die Einnahmen im Tourismus gehen heuer voraussichtlich um 7,5 Prozent zurück - wenn wir Glück haben, wird es weniger, wenn wir Pech haben, wird es mehr", so der Bundesobmann des Fachverbands Hotellerie, Klaus Ennemoser, am Dienstag.

"Für diese Sommersaison rechnen wir mit einem Rückgang von fünf Prozent - da geht die Welt nicht unter. Wir haben das Niveau von 2007 erreicht", beschwichtigt der Branchenexperte. Als "die großen Verlierer" nannte er die gehobene Hotellerie, die Stadthotellerie sowie Beherbergungsbetriebe, die auf Tagungen und Kongresse spezialisiert sind.

International sind die Rückgänge zum Teil erheblich drastischer: Die Länder im Mittleren Osten oder in Osteuropa, die in den vergangenen fünf Jahren Boomphasen durchlebten, stehen heuer den Angaben zufolge vor weitaus herberen Einbrüchen von 20 Prozent bei der Auslastung und 30 Prozent bei den Preisen.

"Wir müssen aber nicht nur von der Auslastung, sondern auch vom Preis reden", räumte Ennemoser ein. "Es gibt eventuell bald kaum mehr gedruckte Preislisten, sondern nur noch Tagespreise im Internet", glaubt der Hotelier-Obmann.

Zudem sei es zu einer "Italienisierung des Buchungsverhaltens" gekommen. "Die italienische Großfamilie bucht am Tag vor der Ankunft vier Zimmer über das Internet - das ist jetzt in fast allen Ländern so", berichtete Ennemoser. Erschwerend kommt hinzu, dass sich sowohl Nebeneinnahmen als auch Aufenthaltsdauer aller Voraussicht nach weiter verringern werden. Derzeit liegt die durchschnittliche Verweildauer bereits nur noch bei 3,9 Tagen je Gast.

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