HRE: Von der Krise zur Verstaatlichung - Chronologie

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Vom Ausbruch der Krise beim deutschen Immobilienkonzern Hypo Real Estate (HRE) bis zur vollständigen Verstaatlichung ist nur gut ein Jahr vergangen. Ein Rückblick.

28. September 2008: Die Notlage des Konzerns wird erstmals bekannt. Um den Kollaps zu verhindern, schnüren Bund und Banken eilig ein erstes Rettungspaket über 35 Mrd. Euro.

5. Oktober: Das Geld reicht nicht aus. Die deutsche Regierung und Finanzindustrie vereinbaren ein aufgestocktes Rettungspaket von 50 Mrd. Euro.

29. Oktober: Als erste Privatbank in Deutschland greift die HRE auf das Rettungspaket der deutschen Bundesregierung zu.

23. Jänner 2009: Es wird bekannt, dass der Bund eine deutliche Aktienmehrheit von mehr als 50 Prozent bei der HRE anstrebt, um sich die Kontrolle zu sichern.

11. Februar: Der deutsche Bankenrettungsfonds SoFFin hat der HRE inzwischen Garantien von 52 Mrd. Euro zugesagt.

18. Februar: Die deutsche Regierung billigt ein Gesetz, das die Verstaatlichung maroder Banken als letzte Option vorsieht. Das "Rettungsübernahmegesetz" ist auf die HRE zugeschnitten. Es sieht notfalls auch eine Enteignung vor. Die Hilfen an die HRE belaufen sich inzwischen auf 102 Mrd. Euro.

20. März: Der Bundestag billigt das umstrittene Gesetz.

28. März: Der Bund steigt bei der HRE ein. Über eine Kapitalerhöhung erwirbt er zunächst 8,7 % der Anteile.

3. April: Der Bundesrat stimmt dem Gesetz zu. Damit kann in Deutschland erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg eine marode Bank zwangsverstaatlicht werden.

7. Mai: Der Bund sichert sich durch ein Übernahmeangebot an die Aktionäre 47,31 der Anteile an der Hypo Real Estate. Sie erhalten 1,39 Euro je Aktie.

2. Juni: Auf der Hauptversammlung in München beschließt der Bund mit seiner Stimmenmehrheit eine Kapitalerhöhung, durch die er seinen Anteil auf mehr als 90 Prozent erhöht.

28 August: Es wird bekannt, dass die HRE noch im Jahr 2009 weitere 7 Mrd. Euro benötigt.

5. Oktober: Auf einer außerordentlichen Hauptversammlung will der Bund mit seiner Stimmenmehrheit das Squeeze Out der letzten Aktionäre beschließen, um sich 100 Prozent an der HRE zu sichern.

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