Hypo: Schadenersatz an Bayern droht

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Weiter Wirbel um die Hypo Alpe Adria: Kärntens Landeshauptmann Dörfler betonte am Montag, dass die Bank vor dem Verkauf geprüft wurde. Es seien Risiken und Potenzial, auch das Verlustpotenzial, dargelegt und geprüft worden, und zwar vom Käufer. Das politische Bayern habe gewusst, dass man eine Bank mit Risikopotenzial gekauft habe, sagte Dörfler zu möglichen Schadenersatzforderungen aus Bayern.

Vorwürfe, dass Geld von Bayern an das BZÖ oder das FPK geflossen sein könnte, wies Dörfler im ORF-Radio entschieden zurück. Er sei Kassier der Freiheitlichen in Kärnten und könne zu jeder Zeit zu 100 Prozent belegen, dass kein Geld an die Freiheitlichen geflossen sei. Es könne jederzeit Einschau gehalten werden.

Laut einem Bericht der "Presse" will Bayern 650 Mio. Euro Schadenersatz vom Land Kärnten zurückfordern. Zuvor hatte Bayerns Finanzminister Fahrenschon (CSU) für ordentlich Wirbel gesorgt. Er war von der "Süddeutschen Zeitung" mit den Worten zitiert worden, der Freistaat werde "alle Möglichkeiten der Rückabwicklung nutzen" und Schadenersatz geltend machen. Darin sei er sich mit Ministerpräsident Seehofer (CSU) einig. Sein Sprecher erklärte wenig später, es habe sich um ein "Missverständnis" gehandelt. Es gehe nach wie vor nur um Schadenersatz.

Im Skandal um den Anteilsverkauf der Hypo Alpe Adria an die Bayerische Landesbank könnten indes die ersten Haftbefehle bevorstehen. Der "Kurier" schreibt - allerdings nur unter Berufung auf Gerüchte in Justizkreisen - das Justizministerium könnte die Staatsanwaltschaft Klagenfurt beauftragt haben, gegen Ex-Hypo-Chef Tilo Berlin einen Haftbefehl wegen Verdachts auf Betrug und Untreue auszusprechen. In der "Soko Hypo" will man davon jedoch nichts wissen. Die Hypo war vor einigen Wochen nach intensiven Verhandlungen in Wien zum symbolischen Preis von einem Euro der Republik Österreich übertragen worden.

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