Kärntner Hypo

Kulterer & Co. drohen zehn Jahre Haft

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Der Prozess gegen die ehemaligen Manager startet am Dienstag.

Wegen des Vorwurfs der Untreue müssen sich ab Dienstag die drei ehemaligen Manager der Kärntner Hypo Group Alpe Adria, Ex-Vorstand Wolfgang Kulterer, der ehemalige Hypo-Österreich-Vorstandschef Gert Xander sowie der vormalige Prokurist Albin Ruhdorfer am Landesgericht Klagenfurt verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen die unrechtmäßige Vergabe von Krediten vor. Alle drei Angeklagten betonten bisher ihre Unschuld, im Falle eine Verurteilung droht ihnen bis zu zehn Jahren Haft.

Vorwurf der Untreue
Konkret geht es um einen Kredit über zwei Mio. Euro an die später in die Insolvenz geschlitterte Fluglinie Styrian Spirit sowie um ein Darlehen über 150.000 Euro an den Privatdetektiv Dietmar Guggenbichler. Die Anklage ortet in beiden Fällen eine "pflichtwidrige, nämlich ohne bestehende Sicherheiten vorgenommene Gewährung von Krediten."

Einvernahme geplant
An den ersten beiden Prozesstagen am Dienstag und am Mittwoch plant Richter Norbert Jenny die Einvernahme aller drei Ex-Manager. Sowohl Kulterer als auch Xander und Ruhdorfer wollen den Schöffensenat von ihrer Unschuld überzeugen. "Zum Zeitpunkt der Kreditvergabe in beiden Fällen war davon auszugehen, dass die Kredite rückgeführt werden können und eine Schädigung der Bank nicht wissentlich erfolgt ist", meinte etwa der Verteidiger Kulterers, Ferdinand Lanker.

Beweisverfahren
Die Eröffnung des eigentlichen Beweisverfahrens in dem Prozess ist dann für kommenden Montag mit der Einvernahme von Hypo-Angestellten geplant. Zwei Tage später wird die Aussage des Sachverständigen Karl Bruckner erwartet. Am Freitag, dem 11. März, werden dann Universitätsprofessor Waldemar Jud sowie Sachverständiger Fritz Kleiner ihre Sicht der Dinge darstellen. Kleiner hat ein Gutachten zur Styrian Spirit erstellt.

Im Laufe des mehrwöchigen Verfahrens wird auch noch der eine oder andere prominente Zeuge zu Wort kommen. BZÖ-Nationalratsabgeordneter Stefan Petzner wird ob seiner Funktion als damaliger Pressesprecher des verstorbenen Landeshauptmanns Jörg Haider befragt werden. Geplant ist aber auch die Einvernahme des ehemalige BayernLB-Vorstandsvorsitzenden Werner Schmidt. Diese soll per Videokonferenz aus dem Landesgericht München I erfolgen. Zudem wird auch noch die Aussage von ÖVP-Landesrat Josef Martinz erwartet, der in der Causa Birnbacher selbst ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist.

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