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Giftpflanze in deutschem Salat entdeckt

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Nach dem Fund von Giftpflanzen in einer Packung Rucola-Salat hat der Supermarkt-Discounter Plus vorsorglich Rucola bundesweit aus dem Sortiment genommen. Das betreffe alle Plus- und auch Netto-Märkte, sagte Plus-Sprecherin Christina Stylianou der Deutschen Presse-Agentur dpa in Bonn. Für Österreich bestehe keine Gefahr, hieß es vonseiten des Unternehmens Zielpunkt, das wie die Plus-Märkte in Deutschland zur Tengelmann-Gruppe gehören. Man habe einen anderen Einkäufer.

Nach Hinweisen auf den Fund in einem Plus-Supermarkt in Hannover-Langenhagen habe Plus aus Sicherheitsgründen sofort reagiert. Eine Abklärung mit Behörden sei nicht erfolgt.

Für Rucola gebe es bei Plus verschiedene Lieferanten, deren Namen nach außen aber nicht genannt wurden. Die betroffene Charge sei für die Region in Norddeutschland bestimmt gewesen. Ein Bonner Wissenschafter hatte eine ihm aus Hannover zugesandte Packung Rucola untersucht und darin das für den Menschen giftige Gemeine Greis- oder Kreuzkraut (Senecio vulgaris) entdeckt.

Wissenschafter: Giftkraut im Salat gefährlich

Nach dem Nachweis von Giftkraut in Rucola-Salat schlägt ein Bonner Wissenschafter Alarm: Gelangt das Kraut in Salat-Packungen, ist dies für Verbraucher gesundheitlich gefährlich. Das Heimtückische: Rucola und das Gemeine Greis- oder Kreuzkraut (Senecio vulgaris) sehen ähnlich aus. "Die Blätter gleichen sich, so dass Laien im Prinzip keinen Unterschied zwischen Rucola und der Giftpflanze erkennen können", warnte Helmut Wiedenfeld vom Pharmazeutischen Institut der Universität Bonn in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch.

Beide Ackerpflanzen wachsen laut Wiedenfeld auf dem gleichen Boden und das Gemeine Kreuzkraut wird etwa auch so hoch wie die Rucola-Pflanze. "Das Gemeine Kreuzkraut ist quasi nicht auszumerzen, es sei denn man benutzt chemische Mittel", sagt der Wissenschafter. "Aber bei Bio-Ware etwa geht das ja nicht."

In einer 146-Gramm-Packung Rucola - die ihm zur Überprüfung aus Hannover zugeschickt und aus einem dortigen Supermarkt kommen soll - entdeckte Wiedenfeld nach eigenen Angaben 2.608 Mikrogramm giftiger Pyrrolozidinalkaloide. "Das ist eine erschreckende Dosis." Dabei werde die nach dem Arzneimittelgesetz zulässige Tagesdosis um das Mehrtausendfache überschritten. "Dass das gesundheitliches Risiko darstellt, ist offensichtlich. Der regelmäßige Verzehr über lange Zeit kann zu Leberkrebs führen."

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