Leerverkäufe - Wirksamkeit der Verbote ist umstritten

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Ein Verbot spekulativer Aktienstrategien in vier Euro-Ländern soll dem Ausverkauf von Finanztiteln Einhalt gebieten. Frankreich, Italien, Spanien und Belgien, deren Bankaktien an den Börsen zuletzt besonders unter Beschuss geraten waren, untersagten den Leerverkauf von Finanzwerten. Tatsächlich legten am Freitag die meisten Aktien von Banken und Versicherern in Europa zu.

Experten bezweifeln aber, ob die Maßnahmen auf Dauer Wirkung zeigten. Spekulanten wichen einfach auf andere Börsenplätze aus, etwa nach London. Die neue EU-Finanzmarktaufsicht ESMA erklärte, Leerverkäufe seien an sich zwar zulässig, stellten aber in Verbindung mit der Verbreitung von Gerüchten einen eindeutigen Marktmissbrauch dar. Sie hat selbst keine Handhabe und kann das Vorgehen nationaler Aufseher nur koordinieren. Die französische Aufsicht AMF kündigte ein 15-tägiges Verbot von Leerverkäufen für die Aktien von elf Banken und Versicherern an. Dazu zählen Societe Generale, BNP Paribas, Credit Agricole und AXA.

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