Der deutsche Industriegasekonzern Linde verstärkt sein Engagement im Wachstumsmarkt Russland. Den größten russischen Petrochemiekonzern Sibur werde Linde künftig an dessen Standort in Dscherschinsk langfristig mit Industriegasen beliefern, teilte das Unternehmen mit.
Dazu errichte Linde für 70 Mio. Euro zwei Luftzerleger-Anlagen, aus denen die Gase gewonnen werden. Sie sollen Ende 2015 in Betrieb gehen. Sibur benötigt unter anderem Sauerstoff und Stickstoff für seine dortigen Ethylenoxid- und Glykolanlagen.
Sibur besitzt in seinem Werk in Dscherschinsk bereits vier Luftzerlegungsanlagen, die Linde modernisieren wird. Danach soll Linde die zwei neuen Luftzerleger errichten. Der Konzern will aus den neuen Anlagen auch weitere Chemiekunden vor Ort und zudem den regionalen Markt beliefern.
Linde erwirtschaftete 2012 in der Region Osteuropa/Naher Osten 909 Mio. Euro Umsatz. Russland ist für Linde eines der zentralen Länder in der Region. Erst Ende Mai hatte Linde mit dem russischen Chemiekonzern JSC KuibyshevAzot ein Gemeinschaftsunternehmen aus der Taufe gehoben, das eine große Ammoniak-Anlage in Togliatti in der russischen Region Samara errichten und betreiben soll. Die beiden Partner, die jeweils die Hälfte an dem Joint Venture halten, investieren insgesamt 275 Mio. Euro.