Lostag für Klaviermanufaktur Bösendorfer

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Am Donnerstag (26.11.) könnte sich die Zukunft des Traditionsunternehmens entscheiden. Der jetzige Eigentümer Yamaha hat kurzfristig für diesen Tag eine Sitzung angesetzt, bei der über die Zukunft der Wiener Klaviermanufaktur informiert wird.

Hiroo Okabe, er ist im Vorstand des japanischen Großkonzerns für die Musiksparte zuständig, wird eigens nach Österreich kommen. Im besten Fall gehe es laut "Presse" bei der Betriebsversammlung um Kündigungen, im schlechtesten um eine Verlagerung der Produktion nach Japan. Beides wurde in der Vergangenheit wiederholt diskutiert und ist aufgrund der schlechten Entwicklung wieder aktuell.

Bösendorfer hat im vergangenen Geschäftsjahr etwas mehr als 200 Klaviere verkauft und damit einen Verlust von 3,5 Mio. Euro gemacht. Als Yamaha Ende 2007 die Firma um knapp 15 Mio. Euro von der Bawag kaufte, war die Vorgabe aus Japan klar: Binnen 3 Jahren hätte Bösendorfer schwarze Zahlen schreiben müssen. Dafür müssten 400-500 Flügel jährlich verkauft werden.

Doch die Wirtschaftskrise habe die Pläne durchkreuzt. Vor allem in den USA sei der Markt eingebrochen. Von den angepeilten Absatzzahlen sei man weit entfernt, die Zahl der Mitarbeiter sei jedoch seit der Übernahme gleichgeblieben. Die einzige Sparmaßnahme war Kurzarbeit, die mit Monatsende ausläuft.

Derzeit beschäftigt der Klavierhersteller 179 Mitarbeiter in Wien und in Wiener Neustadt. Mit März 2010 wird Wien aufgelassen (nur der Stadtsalon bleibt) und Verwaltung und Herstellung in Wiener Neustadt konzentriert. Diese Übersiedlung könnte Yamaha zum Anlass für Veränderungen bei der Manufaktur nehmen.

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