Österreich hat mit gröberen wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen. Hier sind die fünf größten.
Die schwache Wirtschaftsentwicklung in Österreich lässt weiter die Arbeitslosenzahlen steigen. Ende Juni waren 364.419 Personen beim Arbeitsmarktservice (AMS) arbeitslos oder in Schulung gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer um 7,8 Prozent bzw. 26.368 Personen gestiegen. Die Arbeitslosenrate erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent.
"Silberstreif einer Konjunkturerholung"
Die Wirtschaftsforscher von IHS und Wifo haben zuletzt ihre Prognose für Österreichs Wirtschaft nach oben revidiert und erwarten heuer nun kein drittes Rezessionsjahr mehr. Ein leichtes BIP-Plus von 0,1 % sei drin. Klarerweise ist das kein großes Wachstum, sondern bestenfalls eine Stagnation.
"Auch wenn Wirtschaftsforschung und Industrie einen ersten Silberstreif einer Konjunkturerholung am Horizont erkennen wollen, noch sinkt die Beschäftigung und seit April 2023 steigt die Arbeitslosigkeit in Österreich deutlich", sagt der Chef des Arbeitsmarktservice (AMS), Johannes Kopf.
Große Probleme für Österreichs Wirtschaft sind unter anderem folgende:
- Fachkräftemangel & Demografische Alterung: Es fehlen Mitarbeiter.
- Hohe Steuer- und Abgabenlast: Mitarbeiter sind sehr teuer.
- Hohe Energie- und Betriebskosten: Produktion im Land kostet mehr als anderswo.
- Bürokratie und Regulierungsdichte: Oftmals ist die Papierarbeit ein Zeitfresser und eine Beschäftigungstherapie.
- Produktivitätswachstumsschwäche
Das Produktivitätswachstum (Wertschöpfung pro Stunde/Arbeitskraft) ist seit Jahren niedrig und liegt unter dem EU-Durchschnitt. Insbesondere die Digitalisierung in KMUs und Teilen der Verwaltung hinkt hinterher.