Der Medienkonzern rechnet nach schlechten Geschäften 2010 mit einer Trendwende. Die Talsohle sei durchschritten, sagte Verlagschef Mathias Döpfner. Wenn sich die Konjunktur wie prognostiziert entwickle, werde Springer 2010 seinen operativen Gewinn (Ebitda) wieder steigern.
Für dieses Jahr bestätigte Döpfner die Prognose. Er erwarte, dass operativer Gewinn und Umsatz deutlich unter den im Vorjahr erzielten Rekordwerten liegen. Der überraschende Gewinnanstieg im 3. Quartal wird sich im Schlussquartal nicht wiederholen. Stattdessen werde das Ebitda das Vorjahresjahresergebnis um einen zweistelligen Prozentbereich unterschreiten, erklärte der Verlagschef und begründete dies unter anderem mit zusätzlichen Investitionen von 20 Mio. Euro für Werbekampagnen für die Zeitungen "Bild" und "Welt".
In den ersten drei Quartalen wuchs der Erlösanteil der digitalen Medien am Werbeumsatz auf knapp 28 %. Vor allem die Online-Jobbörse StepStone und der britische Online-Vermarkter Digital Windows trugen dazu bei. Döpfner kündigte an, bei StepStone die restlichen Aktionäre aus dem Unternehmen zu drängen und den Anbieter von der Börse zu nehmen.
Im milliardenschweren Steuerstreit der Mediengruppe Dogan Yayin mit der türkischen Regierung hofft Döpfner, dass "alles einen vernünftigen Weg geht". Axel Springer besitzt 25 % an der zu der türkischen Mediengruppe gehörenden Dogan TV Holding. Derzeit rechne er bei einer Insolvenz nicht mit Abschreibungen, betonte Döpfner.
In den ersten neun Monaten lag der um Einmaleffekte bereinigte Überschuss bei 130,1 Mio. Euro, nach 165,4 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz fiel nach Springer-Angaben um 5,4 % auf 1,89 Mrd. Euro.