Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall kehrt Kubas Nachrichtenagentur Prensa Latina nach Deutschland zurück. Die sozialistische Zeitung "Neues Deutschland" (ND) und die Agentur haben dafür einen Kooperationsvertrag geschlossen. Demnach wird Prensa Latina von Mitte August an am Berliner Ostbahnhof ein eigenes Büro beziehen.
Von dort aus soll aus dem deutschsprachigen Raum für die Agentur berichtet werden, teilte "ND" am 24. Juli mit. "ND"-Chefredakteur Jürgen Reents verspricht sich davon einen "aktiven Beitrag zur alternativen Information auf beiden Seiten". Mit dem Zusammenbruch der "sozialistischen Bruderstaaten" in Osteuropa hatte Prensa Latina zahlreiche Vertretungen weltweit geschlossen. In den vergangenen Jahren hat die Agentur wieder Korrespondentenbüros in Panama, der Türkei, Frankreich, Uruguay, Indien und Ägypten geöffnet. Die Agentur war kurz nach der kubanischen Revolution 1959 auf Initiative des argentinisch-kubanischen Guerilleros Ernesto "Che" Guevara gegründet worden. Zu den Journalisten der ersten Stunde gehörten der spätere Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez.