In Serbien soll eine von der Regierung vorgeschlagene Ergänzung des Mediengesetzes Licht in den Mediendschungel bringen. Ein Medienregister soll die Eigentümerstruktur bei Medienunternehmen transparent machen.
Vor allem bei etlichen Boulevardblättern war bisher völlig unklar, wer die Besitzer sind. Nicht selten werden als Eigentümer neureiche Geschäftsleute mit Kontakten zur Unterwelt vermutet, die ihre Interessen durch verschiedenste Kampagnen und Verleumdung verteidigen.
Der Entwurf soll von der Regierung beschlossen und noch vor Monatsende vom Parlament verabschiedet werden. Eine weitere Neuerung sind Sanktionen bei Verstößen gegen die Vorschriften, die bisher nicht möglich waren. Als symbolisch für die undurchsichtigen Machenschaften im Medienwesen des Balkanstaates gilt der Mord am damaligen serbischen Premier Zoran Djindjic im März 2003, den das Boulevardblatt "Identitet" wenige Tage zuvor angekündigt hatte. Später stellte sich heraus, dass die Eigentümer des Blattes Anführer der sogenannten Zemun-Mafia waren, die am Attentat direkt beteiligt war.