ORF stockt Film- und Fernsehabkommen auf

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Der ORF will im nächsten Jahr 95 Millionen Euro in österreichische Produktionen stecken. Ursprünglich waren für 2010 lediglich 65 Millionen Euro für die heimische Filmwirtschaft vorgesehen - die Erhöhung um 30 Millionen Euro ist nach der Einigung der Regierung auf eine teilweise Refundierung der Gebührenbefreiungen an den ORF möglich geworden. "Damit fließen mehr als die Hälfte der 50 Mio. Euro, die für 2010 aus der Teilrefundierung zu erwarten sind, unmittelbar in die Filmwirtschaft", teilte der ORF in einer Aussendung mit.

In den 95 Millionen Euro ist auch das Film- und Fernsehabkommen enthalten, dessen Fortführung zuletzt auf der Kippe stand. Jetzt will der ORF die Kinofilmförderung um 30 Prozent von 5,9 auf acht Millionen Euro pro Jahr aufstocken - das Abkommen gilt für vier Jahre. Das Vergabevolumen für die österreichische Filmwirtschaft werde zunächst auf zwei Jahre hin auf dem Niveau 2009 abgesichert, heiß es.

"Die erzielte Grundsatzeinigung ist ein wichtiger Meilenstein für die Stärkung des Produktionsstandorts Österreich", so ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz. "Auf ihrer Basis kann die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der österreichischen Filmwirtschaft und dem ORF weiterentwickelt und trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen langfristig abgesichert werden."

Für Danny Krausz, Vorsitzender des WKO-Fachverbands und Geschäftsführer der DOR Film, ist die Einigung mit dem ORF "ein schönes und richtiges Zeichen dafür, dass der österreichische Film zum Kerngeschäft des ORF gehört".

Mit Hilfe des neu geschnürten Pakets soll eine neue Staffel der Krimiserie "Schnell ermittelt" produziert werden, sowie vier zusätzliche Fernsehfilme, zwei neue ORF-1-Comedyserien, eine neue ORF-2-Familienserie und der mit Sat.1 koproduzierte Event-Zweiteiler "Vermisst". Im Rahmen der fortgesetzten ORF-Kinofilmförderung können nun Projekte wie der Spielfilm "Kottan ermittelt" (Satel), "3faltig" (MR) und "Wie man leben soll" (DOR Film) realisiert werden.

Ostermayer freut sich über Aufstockung

Medienstaatssekretär Josef Ostermayer (S) sieht sich angesichts der Erhöhung des Film- und Fernsehabkommens durch den ORF in seinem Bemühen um die Refundierung der Gebührenbefreiungen an den ORF bestätigt. "Es freut mich, dass der ORF sein Engagement jetzt steigert und allein beim ÖFI das Budget um ein Drittel erhöht. Das Ringen in der Koalition um die Einigung für eine Refundierung der Gebührenbefreiung für den ORF hat sich gelohnt", sagte er der APA.

Laut Ostermayer können so mehr als 6.000 Arbeitsplätze alleine in der Filmwirtschaft gesichert werden. Das sei wichtig für den heimischen Filmstandort und bringe einen wesentlichen volkswirtschaftlichen Impuls. "Das wollten wir mit der Balance zwischen Refundierung und der Verpflichtung zu mehr Programm und zu mehr österreichischem Programm im neuen ORF-Gesetz auch erreichen", freut sich der Staatssekretär.

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