Max Schrems

Jetzt geht es TikTok an den Kragen: Austro-Datenschützer legt Beschwerde ein

Austro-Datenschützer Max Schrems kritisiert: TikTok, AliExpress und WeChat stellen Nutzern nicht gesammelten Daten zur Verfügung. Jetzt geht er rechtlich gegen die Daten-Riesen aus China vor.

Wegen Missachtung europäischer Gesetze haben Datenschützer rund um den österreichischen Bürgerrechtsaktivisten Max Schrems in einigen EU-Staaten Beschwerde gegen mehrere chinesische Konzerne eingereicht. Die Kurzvideo-Plattform TikTok, der Online-Händler AliExpress und der Messengerdienst WeChat versäumten es, Nutzern sämtliche gesammelten Daten zur Verfügung zu stellen, teilte die Gruppe None Of Your Business (Noyb, "Geht Dich Nichts An")am Donnerstag mit.

Schwerer Verstoß gegen DSGVO

Die meisten anderen Unternehmen erfüllten die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), indem Anwender ihre eigenen Daten herunterladen könnten. Bei AliExpress und TikTok seien die Informationen unvollständig, bei TikTok zusätzlich unstrukturiert. WeChat ignoriere Anfragen. "Tech-Unternehmen lieben es, so viele Daten wie möglich über ihre Nutzer zu sammeln - weigern sich aber vehement, ihnen vollen Zugang im Einklang mit dem EU-Recht zu geben", sagte Noyb-Juristin Kleanthi Sardeli.

Beschwerde bei den Datenschutz-Behörden in Belgien, Griechenland und den Niederlanden  

Aus diesem Grund hat die Gruppe den Angaben zufolge Beschwerde bei den Datenschutz-Behörden in Belgien, Griechenland und den Niederlanden eingereicht. Sie fordere eine Geldstrafe von bis zu vier Prozent des jeweiligen Jahresumsatzes. Das aktuelle Verfahren stehe im Zusammenhang mit einer Beschwerde gegen zahlreiche chinesische Firmen wegen angeblich illegalen Datentransfers vom Jahresbeginn. Die Online-Händler Temu und Shein sowie der Handy-Hersteller Xiaomi stellten Nutzern inzwischen zusätzliche Informationen zur Verfügung.

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