Meinl Bank schüttete 225 Mio. Euro Dividende aus

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Die Meinl Bank hat im vergangenen Jahr 225 Mio. Euro Dividende ausgeschüttet und dadurch "die Eigenmittel als Haftungsfonds der Meinl Bank wesentlich geschmälert", zitiert "Format" aus einem Prüfbericht der Nationalbank (OeNB). Die Eigenkapitalquote, die Ende 2008 noch bei 42 % lag, ist auf aktuell 16 % gesunken.

Dennoch sei noch genug Geld da, betonte Meinl-Bank-Vorstand Peter Weinzierl, man sei immerhin besser mit Kapital ausgestattet als jede österreichische Großbank. Die millionenschwere Transaktion wird in dem OeNB-Prüfbericht detailliert beschrieben. Ausgeschüttet wurden demnach nicht Cashbeträge, sondern Aktien der Karibikfirma Oryx Limited. Die Meinl Bank gehört über Zwischengesellschaften Julius Meinl V.

In ihrem Bericht weisen die OeNB-Prüfer darauf hin, dass der Meinl Bank durch die Dividendenausschüttung Geld entzogen wurde und dadurch für den Fall einer erfolgreichen Klage gegen die Bank weniger Geld für Schadenersatzansprüche vorhanden wäre: "Durch die Sachdividendenausschüttung von 225 Mio. Euro wurden die Eigenmittel als Haftungsfonds der Meinl Bank wesentlich geschmälert."

Die Bank wiederum verweist darauf, dass sie in der Bilanz 2009 weitere rund 16 Mio. Euro rückgestellt habe und sich ihre Rücklagen und Rückstellungen somit auf 60 Mio. Euro erhöht hätten, was über das erforderliche Ausmaß hinausgehe.

Im Jahr 2008 erzielte die Meinl Bank ein konsolidiertes EGT von 139 Mio. Euro, die Bilanzsumme lag bei 820 Mio. Euro. Die 225-Mio-Dividende ist ein neuer Rekordwert, für das Jahr 2007 hatte die Meinl Bank 70 Mio. Euro ausgeschüttet.

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