Metaller werden PRO-GE: Wimmer offiziell Chef

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Die legendäre Metaller-Gewerkschaft ist Geschichte. Angesichts des Zusammenschlusses mit der Chemiearbeiter-Gewerkschaft wird der Traditionsname aufgegeben und durch "PRO-GE" ersetzt. Dazu passend ist auch der erste Vorsitzende der "Produktionsgewerkschaft" kein Metaller, Rainer Wimmer kommt aus der schon vor längerem wegfusionierten Gewerkschaft Agrar-Nahrung-Genuss.

Er leitete die Metaller geschäftsführend schon seit dem Vorjahr, als der bisherige Chef Erich Foglar zum ÖGB-Präsidenten aufstieg. Drei Tage haben sich Metaller und Chemiearbeiter für ihren Fusionskongress im Wiener Austria Center vorgenommen.

Am Mittwoch (25.11.) schwören sich die Fraktionen auf die Zusammenführung der beiden Gewerkschaften ein, tags darauf erfolgt dann jeweils auf einem Gewerkschaftstag der offizielle Beschluss, der dann auch noch vom ersten gemeinsamen Kongress abgesegnet wird. Damit verfügt der ÖGB dann nur noch über 7 Teilorganisationen. Die meisten von ihnen ziehen 2010 mit der Dachorganisation auch ins neue Gewerkschaftshaus an der Donau. Die Metaller geben ihre Bastion in der Plösslgasse auf.

Protestzeichen möglich

Abzuwarten bleibt, ob die traditionelle Metaller-Fraktion bei der Wahl des Nicht-Metallers Wimmers durch den Gewerkschaftstag ein Protestzeichen setzen wird. Ein Ergebnis in Richtung 90 % wäre vermutlich schon als Erfolg zu werten. Dass Wimmer durchfällt oder sich noch ein Gegenkandidat findet, gilt als ausgeschlossen.

Eine erste Herausforderung hat Wimmer mit dem Abschluss der heuer besonders schwierigen KV-Verhandlungen überwunden. Das Ist-Lohn-Plus von 1,45 % gilt als passables Verhandlungsergebnis. Noch wichtiger war den Metallern wohl, dass die von den Arbeitgebern mit Vehemenz geforderte Arbeitszeit-Flexibilisierung fürs erste abgewendet wurde. Die Verhandlungen darüber werden wohl Wimmers nächste Bewährungsprobe.

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