Vor Eignerwechsel

Milliardenverlust belastet BlackBerry

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Dramatischer Umsatzschwund im vergangenen Vierteljahr.

Auf den Käufer des schwer angeschlagenen BlackBerry -Konzerns wartet eine Herkulesaufgabe: Der kanadische Smartphone-Pionier blickt auf ein rabenschwarzes Quartal zurück - mit einen Verlust von fast einer Milliarde Dollar und einem dramatischen Umsatzschwund. "Wir sind sehr enttäuscht von unseren Ergebnissen in diesem Quartal", erklärte der deutsche Konzernchef Thorsten Heins am Freitag. Im zweiten Geschäftsquartal (bis Ende August) lag der Fehlbetrag bei 965 Millionen US-Dollar. Die Erlöse brachen auf 1,6 Milliarden Dollar ein - das ist nur noch etwa halb so viel wie vor Jahresfrist.

Im vorbörslichen Handel legten die BlackBerry-Aktien etwas zu. Mit 8,11 Dollar lag der Kurs aber deutlich unter dem Preis, den der Finanzdienstleister Fairfax Financial des Unternehmers Prem Watsa zahlen will. Das deutet auf Zweifel daran hin, dass der Verkauf mit einem Volumen von 4,7 Milliarden Dollar zustande kommt. Watsa gilt als kanadischer Warren Buffett. Nach dem Vorbild von Dell will Fairfax BlackBerry nach der Übernahme von der Börse nehmen, um das Unternehmen zu sanieren. Es hat bereits die Notbremse gezogen und streicht 4500 Stellen - das ist mehr als jeder dritte Job.

Das neue Handy Z10 sollte die Trendwende bringen, doch es liegt wie Blei in den Läden der Händler. Allein auf dieses Gerät musste das Unternehmen mehr als 900 Millionen Dollar abschreiben. "Sie haben eine Menge investiert, um das Gerät zu verkaufen, aber jetzt werden sie es nicht zu dem erhofften Preisen los", sagte Morningstar-Analyst Brian Colello. Die sonst übliche Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen wurde vom Management gestrichen.

BlackBerry-Geräte waren früher vor allem bei Managern beliebt, weil sie damit auch unterwegs E-Mails schreiben können. Das Unternehmen verpasste dann aber den Trend zu berührungsempfindlichen Displays wie sie inzwischen bei den meisten Smartphones zum Einsatz kommen. Die Käufer greifen inzwischen lieber nach den Smartphones von Samsung Electronics und Apple und lassen die BlackBerry-Modelle links liegen. Zuletzt flogen die Handys aus den Ladengeschäften von T-Mobile in den USA. Ohnehin will sich BlackBerry wieder auf das Geschäft mit Firmenkunden konzentrieren.

Analysten bezweifeln allerdings, dass mit dieser Strategie der Abwärtstrend gestoppt werden kann. Auch einer der wichtigsten Zulieferer sieht die Zukunft des Unternehmens mit Hauptsitz in Waterloo im kanadischen Bundesstaat Ontario inzwischen pessimistisch. Jabil Circuit kündigte an, die Geschäftsbeziehung zum bisher zweitwichtigsten Auftraggeber wahrscheinlich aufzulösen.

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