Trotz Postenreduktion

ÖBB stellten 2.100 Mitarbeiter neu ein

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Auch die bezahlten Überstunden stiegen 2010 weiter an.

Die ÖBB haben 2010 zwar rund 1.100 Posten abgebaut, dabei aber dennoch 2.144 Menschen neu eingestellt. Darauf wies Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka (V) am Donnerstag hin. Weil zugleich 719 Mitarbeiter "aus organisatorischen Gründen" vor Erreichen des gesetzlichen Pensionsalters pensioniert wurden, schließt Lopatka, "der konzerninterne Arbeitsmarkt funktioniert überhaupt nicht".

Aufteilung
Knapp 450 der Neueinstellungen betreffen Lehrlinge, hält dem die ÖBB entgegen, 1.660 Menschen wurden von extern eingestellt. Die Bahn habe in einigen Bereichen wie dem Gleisbau einen hohen Bedarf, der anders nicht gedeckt werden könne. Deshalb sei es zu den Neueinstellungen gekommen. Zu Personalreduktion sei es neben den rund 1.170 Pensionierungen auch durch rund 1.400 Abgänge im Rahmen der natürlichen Fluktuation gekommen. Ähnlich sei es bei Leasingkräften. Deren Zahl stieg 2010 um 180 auf 981, moniert Lopatka. Das sei vor allem, um saisonale Bedarfsspitzen bei Busfahrern abzudecken, hält dem das Unternehmen entgegen.

Bezahlte Überstunden
Lopatka ist auch ein Dorn im Auge, dass die bezahlten Überstunden um 140.000 auf 4,4 Mio. gestiegen sind. Im Gegenzug seien aber die Urlaubsstände um rund 50.000 Tage oder 330.000 Stunden reduziert worden, heißt es dazu in den ÖBB. Insgesamt habe es eine Ressourcenreduktion von 270.000 Stunden gegeben.

Lopatka kritisiert auch zum wiederholten Mal, dass die Krankenstände in den ÖBB mit durchschnittlich 17,8 Tagen um fünf Tage höher liegen als bei ASVG-Angestellten (12,6 Tage). Ein wunder Punkt, räumt man bei der Bahn ein, der unter anderem eine Schattenseite der Altersstruktur der Mitarbeiter darstelle.

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