Umstrittener Berater

ÖBB trennen sich von Poschalko

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Der zweijährige Beratervertrag wurde einvernehmlich aufgelöst.

Die ÖBB trennen sich nun endgültig vom früheren Holding-Vorstand Gustav Poschalko. "Poschalko und ÖBB Vorstandsvorsitzender Christian Kern sind diese Woche übereingekommen, dass Poschalkos zweijähriger Beratervertrag, der mit 1.1.2011 begonnen hätte, in Einvernehmen aufgelöst wird", teilten die Bundesbahnen heute, Freitag, in einer Aussendung mit. Poschalko (70) werde mit Jahresende die ÖBB verlassen.

"Gemeinsames Interesse"
Es sei im "gemeinsamen Interesse", dass Poschalko "aufgrund der offenen Fragen rund um den Erwerb der MAV Cargo" nicht mehr aktiv für die ÖBB arbeite. Poschalko habe auch am Ende seiner Laufbahn das Unternehmensinteresse über sein eigenes gestellt, erklärte Kern laut Aussendung.

Poschalko war laut Firmen-Compass vom 1. Dezember 2007 bis zum 18. Mai 2010 im Holding-Vorstand. Vom 1.10.2004 bis zum 13.2.2008 war er Vorstand der Rail Cargo Austria. Der langjährige Bahnmanager gilt als SPÖ-nahe.

MAV-Affäre
Poschalko ist durch die Ermittlungen zum Ankauf der ungarischen Güterbahn MAV Cargo (jetzt Rail Cargo Hungaria RCH) Ende 2008 belastet. Die Justiz untersucht den Verdacht auf Schmiergeldzahlungen in Ungarn beim Kauf, mehrere Hausdurchsuchungen haben stattgefunden. Poschalko und die Bahn haben alle Vorwürfe stets zurückgewiesen.

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