Ökonom Issing: Griechenland muss Euro-Zone verlassen

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Griechenland muss nach Ansicht des früheren EZB-Chefvolkswirts Otmar Issing aus der Euro-Zone ausscheiden. Er hält es für ausgeschlossen, dass Griechenland mit radikalen Sparmaßnahmen wieder auf die Beine kommt, sagte der Notenbanker dem Magazin "Stern" laut Vorabmeldung.

Athen werde 2012 eine Schuldenquote von 160 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erreichen - "den Schuldendienst für diese horrende Last kann das Land schlicht und einfach nicht mehr leisten". Ohne einen "gravierenden Schuldenschnitt" werde Griechenland nicht mehr auf die Beine kommen, betonte Issing.

Dieser Schuldenschnitt - also der Verzicht von Gläubigern auf ihr Geld - müsse "mindestens 50 Prozent, wahrscheinlich mehr" betragen. Das gehe nicht innerhalb der Währungsunion. Daher müsse Griechenland nach einem Schuldenschnitt aus der Eurozone ausscheiden. Issing warnte vor eine Ansteckung anderer Euroländer durch die Krise. Dies müsse verhindert werden, Italien sei etwa "viel zu groß, um von anderen gerettet zu werden".

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