Finnische AKW-Pläne geraten ins Stocken

Teilen

Die an der Regierung beteiligten Grünen wollen überraschend in der laufenden Legislaturperiode kein neues AKW mehr unterstützen.

Finnland verfügt derzeit über vier Atomkraftwerke, ein fünfter Reaktor ist in Bau, derzeit aber rund drei Jahre mit der Fertigstellung im Verzug. Drei Konsortien - zwei finnisch-skandinavische sowie ein deutsch-finnisches unter der Federführung von E.ON - bemühen sich um die Genehmigung von jeweils einem weiteren Atomkraftwerk.

Bisher galt in Finnland die Genehmigung für einen sechsten Reaktor innerhalb der Mitte-Rechts-Grünen Koalition von Ministerpräsident Matti Vanhanen auch mit den Grünen als akkordiert. Die Grünen begründeten ihren Schwenk in einer Aussendung mit den gedämpften Wirtschaftsaussichten und den damit fraglich gewordenen Prognosen hinsichtlich des steigenden Energieverbrauchs.

Die Partei werde den Bau eines AKW zur Erzeugung von Strom ausschließlich für den Export nicht unterstützen. Das vom französischen Areva-Konzern um rund drei Mrd. Euro derzeit gebaute Atomkraftwerk Olkiluoto 3 bezeichneten die Grünen als "möglicherweise misslungenstes Großprojekt unseres Landes".

Im Sommer war die Diskussion um die Zukunft der Atomenergie in Finnland aufgeflammt, als der Chef der Konservativen, Finanzminister Jyrki Katainen Grünes Licht für alle drei von der Industrie gewünschten AKW-Projekte gefordert hatte.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.