Unternehmen will mit dem IPO seine finanzielle Unabhängigkeit sichern.
Der Frequentis-Konzern will in Wien und Frankfurt an die Börse gehen. Das hat das auf Kommunikations- und Informationssysteme spezialisierte Wiener IT-Unternehmen am Dienstag bekanntgegeben. Der Zeitplan für den Börsengang blieb vorerst offen, eine Sprecherin war kurzfristig nicht erreichbar.
Frequentis will mit dem Börsengang eigenen Angaben zufolge die finanzielle Unabhängigkeit und Flexibilität der Firmengruppe sichern und das Unternehmenswachstum fortsetzen. "Die Mittel aus der geplanten Kapitalerhöhung sollen insbesondere für gezielte M&A-Aktivitäten zur komplementären Ergänzung des Produkt- und Service-Portfolios, den Ausbau der internationalen Präsenz in Form des Aufbaus lokaler Wertschöpfung sowie die weitere Stärkung des internationalen Vertriebs zur Erhöhung der Marktdurchdringung verwendet werden", hieß es in einer Unternehmensaussendung. Frequentis wolle künftig vor allem bei Großprojekten öfter als Generalunternehmer für die Lieferung sicherheitskritischer Kontrollzentralen fungieren.
Familie Bardach bleibt Kernaktionär
Die Familie Bardach, die 1986 den damaligen Kleinbetrieb übernommen hat, bleibe als langfristiger Kernaktionär erhalten. Die Commerzbank und die BankM - Repräsentanz der flatex Bank AG -, wurden beauftragt, den möglichen Börsengang als Joint Bookrunner und Joint Lead Manager zu begleiten.
Als international tätiger Anbieter von Kommunikations- und Informationssystemen für Leitzentralen mit sicherheitskritischen Aufgaben entwickelt und vertreibt die Unternehmensgruppe "Control Center Solutions" in den Bereichen Air Traffic Management (für zivile und militärische Flugsicherung) und Public Safety & Transport (für Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste, Schifffahrt und Bahn). Mit einem Marktanteil von rund 30 Prozent ist Frequentis laut Eigenangaben Weltmarktführer bei Sprachkommunikationssystemen für die Flugsicherung. Zuletzt beschäftigte das Unternehmen 1.850 Mitarbeiter und erzielte 2018 eine Betriebsleistung von 293,9 Mio. Euro und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 15,6 Mio. Euro. Der Bestand vertraglich gesicherter Aufträge lag per Jahresende 2018 bei 355,2 Mio. Euro.