Der US-Konzern Pfizer lässt mit den Plänen für die größte Übernahme in der Geschichte der Pharmabranche nicht locker und hat sein Angebot für den britischen Rivalen AstraZeneca auf 106 Mrd. Dollar (76,5 Mrd. Euro) erhöht. Nachdem AstraZeneca den US-Konzern bereits zwei Mal abblitzen ließ, stockte dieser sein Offert am Freitag um rund sieben Prozent auf.
Der Viagra-Hersteller bietet nun 50 Pfund (60,75 Euro) je Aktie statt wie bisher 46,61 Pfund. AstraZeneca erklärte, das Offert zu prüfen. Das Management empfahl den Aktionären aber weiter abzuwarten. Es sei keineswegs sicher, ob es letztlich zu einem konkreten Angebot kommen werde.
Pfizer zufolge stellt das Offert einen Aufschlag von 39 Prozent auf den AstraZeneca-Börsenkurs von Anfang Jänner dar, als der nach dem Schweizer Rivalen Novartis weltgrößte Pharmakonzern erstmals bei AstraZeneca vorstellig wurde. Es beinhalte zudem einen etwas größeren Baranteil. Von Aktionärsseite war dies gefordert worden, ebenso wie ein Angebot von mindestens 50 Pfund je Aktie. Die Eigentümer des britischen Unternehmens sollen nun für jedes Papier 1,845 Aktien des neuen Konzerns sowie 1,598 Pence in bar bekommen.
Derzeit rollt eine Fusionswelle durch die Pharmabranche, weil sich die Konzerne wegen Patentabläufen einer neuen Konkurrenz durch Nachahmerprodukte stellen müssen und sie sich auch wegen der Kürzungen im staatlichen Gesundheitswesen umorientieren.