Porsche-Ex-Chef Wiedekings Privaträume durchsucht

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Aus den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die frühere Porsche-Spitze sickern allmählich Einzelheiten durch. Einer mit der Situation vertrauten Person zufolge nehmen die Strafverfolger das Vorgehen des Stuttgarter Sportwagenherstellers im Zusammenhang mit den Kursbewegungen der VW-Aktie im Frühjahr unter die Lupe. Dazu sei auch eine von Porsche beauftragte Bank durchsucht worden.

Dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" zufolge soll das Unternehmen mit Hilfe des Instituts den Kurs der VW-Aktie auf einem gewissen Niveau stabilisiert haben, um verlustbringende weitere Kursausschläge zu verhindern. Im Zuge der gescheiterten Übernahme von Volkswagen hatte sich Porsche große Pakete an Optionen auf VW-Aktien gesichert und war damit den Kursbewegungen der Papiere stark ausgeliefert.

Nach Auskunft der mit der Angelegenheit vertrauten Person untersuchen die Ermittler ferner, ob durch einen Politiker gesetzwidrig Informationen an die Öffentlichkeit gelangten. So hatte der baden-württembergische SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel Ende Mai in einem Zeitungsinterview Porsche-Geschäftsziele für das Ende Juli abgelaufene sowie das neue Geschäftsjahr genannt.

Porsche bezeichnete die Vorwürfe am Samstag erneut als haltlos und wollte sich unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht näher äußern. Schmiedel erklärte dem "Spiegel" zufolge, die Zahlen, die er von Härter genannt bekommen habe, seien nicht vertraulich gewesen, sondern nur eine "spekulative Prognose".

Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Härter, Ex-Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sowie eine weitere Handvoll Beteiligte. Dazu hatte es am Donnerstag Razzien in Geschäftsräumen von Porsche und in Privatwohnungen gegeben.

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